Montag kommt der Bagger

THALFANG. Nach der Zwangsversteigerung des alten Hallenbades steht dem Komplex ab Montag der Abriss bevor. Die Planungen des Investors, einem Tochterunternehmen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, sehen eine Misch-Nutzung mit betreutem Wohnen, Sozialstation und jungen Familien vor.

Die Weichen sind gestellt. Wolfgang Krause, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Gesellschaft für ambulante und stationäre Altenhilfe (GFA) mit Sitz in Mainz, gab am Mittwoch das Startzeichen für den Abriss des alten Thalfanger Schwimmbades. Nach dem Bau des Erholungs- und Gesundheitszentrums hatte die Gemeinde das in den 70er Jahren errichtete Bad an einen Investor verkauft, der dort ein Therapiezentrum für alternde Menschen einrichten wollte. Anfang März 2004 wechselten Gebäude und Grundstück jedoch per Zwangsvollstreckung den Besitzer (der TV berichtete). Neuer Eigentümer ist die GFA - eine hundertprozentige Tochter des in Saarbrücken ansässigen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland - die vor zwei Jahren das Pflegeheim und die Sozialstation auf der Thalfanger Charlottenhöhe übernommen hat. Die GFA verspricht am Standort in Schul- und Sportplatzplätze eine gemischte Nutzung: Sowohl einen Neubau mit fünf bis zehn Wohneinheiten für betreutes Wohnen, als auch Räume für die Paritätische Sozialstation, die auf der Charlottenhöhe der gewachsenen Nachfrage nicht mehr gerecht wird. Ein besonderes Anliegen ihres Geschäftsführers ist die Integration junger Familien. Diesen möchte Krause die Chance bieten, "auf dem in unmittelbarer Nähe von Schule und Kindergarten gelegenen Grundstück so günstig ein Haus bauen oder erwerben zu können, dass dies mit knappen finanziellen Mitteln möglich ist." Hierfür denkt er beispielsweise an Grundstücke in Erbpacht oder den Erwerb zum Selbstkostenpreis. Seine Vision: ein Schammatdorf wie in Trier, wo Alt und Jung zusammen wohnen. Die genauen Planungen sollen bis zum Herbst stehen, damit der Bau 2005 beginnen kann. Der vorgezogene Abriss erfolgt laut Krause, um ein von dem Leerstand ausgehendes "Gefährdungspotential" auszuschließen. Am Montag soll nach Aussage des Hermeskeiler Bauunternehmers Max Düpre mit dem Entkernen des Anwesens begonnen werden, das voraussichtlich in acht Wochen verschwunden sein wird. Zum symbolischen Start war der Kastellauner Architekt Bernhard König gekommen sowie Staatssekretär Dr. Richard Auernheimer als Landesbehindertenbeauftragter. Dieser bezeichnete das alte Bad als "Denkmal einer überholten Nutzung" und begrüßte, dass es nun vorwärts gehe. "Neues Wohnen" sei ein großer Gewinn für die Gemeinde. Verbandsbürgermeister Hans-Dieter Dellwo sprach von einem "symbolischen Termin". Die Gemeinde sei dankbar, in der GFA einen guten Partner gefunden zu haben.

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