Morbach hat "Hohes" vor

In fraktionsübergreifender Einmütigkeit hat der Gemeinderat Morbach grünes Licht gegeben für ein weiteres Windrad in der Morbacher Energielandschaft. Doch Windrad Nummer 15, das derzeit das weltweit höchste sein soll, ist nur ein Baustein der beschlossenen Konzeption.

Morbach. Die Weichen für die 15. Windkraftanlage in der Morbacher Energielandschaft (MEL) sind gestellt. Das weltweit höchste Windrad, so die für das Projektmanagement zuständige Firma Juwi, soll am noch einzig dafür möglichen Standort auf dem Gelände errichtet werden. Gleich mit auf den Weg gebracht hat der Gemeinderat das Aufstellen des für den Bau der Anlage erforderlichen Bebauungsplans. 210 Meter hoch, aber das Rad steht 40 Meter tiefer

Das neue Windrad soll 40 Meter tiefer stehen als das derzeit höchste auf dem Areal. Daher wird es trotz seiner Höhe von insgesamt 210 Metern die übrigen, etwa 60 Meter niedrigeren Anlagen, nur um wenige Meter überragen. Allein mit der neuen Anlage, die statt auf einer Röhre auf einem Gittermast montiert werden wird, will Juwi eine Jahresleistung von 6,5 Millionen Kilowattstunden erreichen. Verglichen mit einer der bisherigen Anlagen in der Energielandschaft soll das Windrad laut Juwi daher etwa 50 Prozent mehr an Energie bringen. Der Gemeinderat hat grünes Licht gegeben. Die Entscheidung fiel einstimmig bei einer Enthaltung. Gleich in einem mit haben die Ratsmitglieder ihre Unterstützung für die anvisierte künftige Gesamtkonzeption des Geländes signalisiert. Denn die Visionen für das Konversionsgelände im Morbacher Ortsbezirk Wenigerath sind mit Windrad Nummer 15 längst nicht erschöpft. Auch Fotovoltaik-Anlage soll erweitert werden

Im nächsten Schritt soll zum Beispiel die bereits bestehende Fotovoltaikanlage erweitert werden. Außerdem setzt die Gemeinde auf Studien des Umweltcampus Birkenfeld. Dort werden derzeit Möglichkeiten einer touristischen Nutzung des Geländes sondiert. Die Fachleute würden "sehr gute Ideen einbringen", sagte Bürgermeister Gregor Eibes. Als zwei von vielen Beispielen nennt er die Darstellung der Historie des Areals oder das Thema Klimaschutz. Bis Ende des Jahres hofft er, Konkretes präsentieren zu können. Lediglich in Heinzerath hat man Bedenken: Der dortige Auswirkungen auf das Landschaftsbild und der Geräuschentwicklung mehrheitlich gegen eine weitere Anlage ausgesprochen. "In der Abwägung für die Gesamtgemeinde", wie es etwa Achim Zender (FWG) formuliert, sprechen sich jedoch alle Fraktionen für mehr Windenergie in der Energielandschaft aus. Was den ursprünglich auf dem Gelände vorgesehenen Aussichtturm betrifft, scheinen die Ratsmitglieder mittlerweile aber lieber verzichten zu wollen. Der Reiz eines vielleicht 30 Meter hohen und 300 000 Euro teuren Holzturms erscheint eher fragwürdig (Bericht über die weiteren Themen der Ratssitzung folgt).

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