Morbacher Cocktailnacht steht vor dem Aus

Morbach · Keine gute Nachricht für die Freunde der Morbacher Cocktailnacht: Sie fällt zumindest in diesem Jahr aus. Die Organisatoren beklagen sich über zu viel Reglementierungen. Die Gemeinde argumentiert, dass die Auflagen, die sich auf die Musik und die Dauer der Veranstaltung beziehen, notwendig sind.

 Vor zwei Jahren konnten Christina, Lisa und Rebecca (von links) sich die „Gefüllte Melone“ schmecken lassen. Dieses Jahr müssen sie darauf verzichten: Die Cocktailnacht fällt aus. Foto: TV-Archiv/Herbert Thormeyer

Vor zwei Jahren konnten Christina, Lisa und Rebecca (von links) sich die „Gefüllte Melone“ schmecken lassen. Dieses Jahr müssen sie darauf verzichten: Die Cocktailnacht fällt aus. Foto: TV-Archiv/Herbert Thormeyer

Morbach. Kühle Getränke, Blumenketten, Musik und gute Laune: Das hat seit 2005 die Cocktailnacht im Ortskern von Morbach ausgemacht. In diesem Jahr fällt diese Veranstaltung aus. "Es tut uns echt leid", sagt Roman Knichel, einer der Organisatoren des Festes. Der Grund für die endgültige Absage: zu viele Auflagen von Seiten der Gemeinde.
Dabei geht es zum einen um die Lautstärke und die Dauer der Veranstaltung. Laut Gemeinde soll der Geräuschpegel bereits ab 22.30 Uhr gesenkt werden. Ab Mitternacht soll die Anlage ganz ausgestellt werden. Zudem geht es auch um die Art der Musik. Techno und House beispielsweise haben im Zentrum von Morbach derzeit keine Chance.
Im April sah es noch so aus, als könne die Cocktailnacht wie geplant am 5. Juli stattfinden, allerdings nicht im Zentrum, sondern auf dem Festgelände außerhalb des Ortes (der TV berichtete). Doch das hat, laut Knichel zu einem Aufschrei in Morbach gesorgt. "Die Cocktailnacht gehört definitiv in den Ort", sei die allgemeine Meinung gewesen. Vor allem die Gastronomie im Zentrum habe profitiert. "Viele meinen, dass es auf dem Festgelände eine Totgeburt ist", sagt Roman Knichel.
Bürgermeister Andreas Hackethal verteidigt die Auflagen. "Ich denke mit großer Freude an die ersten Cocktailnächte", sagt er. Es herrschte karibisches Flair, man wurde mit Blumenkränzen empfangen. Es sei eine dezente Veranstaltung gewesen. Aber die Cocktailnacht, die in diesem Jahr in die zehnte Runde gegangen wäre, habe sich verändert. Das mache es erforderlich, klare Regeln aufzustellen: "Um Mitternacht muss die Musik aus und ab 22.30 Uhr leiser sein." Es habe auch schon vorher Auflagen gegeben. Aber für dieses Jahr habe man sich vorgenommen, sehr genau darauf zu achten. Unter anderem, weil sich Anwohner über die Lautstärke beschwert hatten.
Die Kirmes werde weiterhin im Ortskern über die Bühne gehen. Hackethal spricht in diesem Zusammenhang von einem guten Miteinander der Organisatoren und Anwohner. Grundsätzlich habe er nichts gegen die Cocktailnacht. Und auch Roland Knichel schließt nicht aus, dass es im kommenden Jahr wieder ein Fest geben wird. noj

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