Morbacher Gemeinderat stimmt größeren Windkraftanlagen zu

Morbach · 2018 soll die Energielandschaft umgestaltet werden. Statt der 14 Windräder sollen sich künftig dort nur noch sieben drehen. Die sind aber größer.

Morbach Der Morbacher Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung dem Repowering in der Energielandschaft Morbach bei zwei Enthaltungen zugestimmt. Geplant ist, die bestehenden 14 Windräder, die 2002 und 2003 dort gebaut worden sind, durch sieben höhere und leistungsfähigere Anlagen zu ersetzen. Michael Böhm, Geschäftsführer des Unternehmens Wiwi Consult, und Dr. Jörn Parplies haben den Ratsmitgliedern die Pläne erläutert. Zwar seien die neuen Anlagen mit einer Gesamthöhe von 230 Metern deutlich größer als die bisher existierenden Windräder. Jedoch drehten sich diese deutlich langsamer, sodass es zu einer Beruhigung der Landschaft komme, sagt Böhm. Auch seien die neuen Windräder etwas lauter, jedoch seien die Schallemissionen durch die geringere Anzahl der Anlagen insgesamt etwa gleich, sagt Parplies. Viele Menschen störten sich an dem nächtlichen Blinken. Doch werde dies eingeschränkt, da eine aktive Luftraumüberwachung sicherstelle, dass die roten Lichter an den Spitzen der Türme nur noch dann blinken, wenn Flugkörper wie Flugzeuge kommen, sagt er. Bis Ende 2018 könnten die Anlagen bereits in Betrieb sein, sagt Böhm. Die Untersuchungen und notwendigen Gutachten seien bereits im Herbst 2015 in Angriff genommen worden. "Wir sind zuversichtlich, dass diese anerkannt werden", sagt Parplies. Die Investitionshöhe nennt Böhm nicht, spricht aber von einem zweistelligen Millionenbetrag. Bürger könnten sich an den Investitionen ebenfalls beteiligen. Konkrete Angebote sollen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Die neuen Anlagen seien auf einen Zeitraum von 30 Jahren zertifiziert, antwortet Böhm auf eine entsprechende Frage von Ratsmitglied Theo Wagner. Die bestehenden waren auf eine Dauer von 20 Jahren ausgelegt. Ratsmitglied Georg Gröber fragt nach der Windhöffigkeit der Anlagen. Bisher hätten diese fünf Meter die Sekunde betragen. Die Windvorkommen seien wegen der größeren Dimension der Anlagen mit einer Nabenhöhe von 159 Metern neu gemessen worden und deutlich höher als bisher, sagt Parplies. Konkrete Zahlen nennt er nicht.
Andreas Hackethal spricht bei dem Repowering von einem "tollen Projekt und einer tollen Perspektive für die Zukunft." Dazu hat er die Gelegenheit genutzt, die Bedeutung der Energielandschaft hervorzuheben. 50 000 Menschen aus 114 Ländern haben die Energielandschaft besucht, zuletzt seien Interessenten aus dem Kongo, Simbabwe und den Fidschi-Inseln hinzugekommen.

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