Muss auch die Hunsrück-Touristik wandern?

HUNSRÜCK. Hier Natur pur, dort das pulsierende Leben – ob der Erbeskopf oder der Flughafen Frankfurt-Hahn künftig der Standort der Hunsrück-Touristik GmbH sein wird, über diese Frage wird intern noch gerungen. Derweil arbeitet die Regionalagentur weiter an einer besseren Vermarktung der Gesamtregion.

Der Verbandsgemeinderat Simmern hatte vor gut einem Jahr beantragt, dass die Hunsrück-Touristik vom Erbeskopf auf den Flughafen Frankfurt-Hahn umziehen soll. Angesichts von rund vier Millionen Passagieren gebe es dort bessere Möglichkeiten, die Region zu bewerben. Bertram Fleck, Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises und der Aufsichtsratsvorsitzende der Hunsrück-Touristik GmbH, hatte damals eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die bereits mehrfach getagt hat.Fleck: Es gibt keine Hau-Ruck-Entscheidung

"Wir wollten damals keine Hau-Ruck-Entscheidung, sondern generell verschiedene Szenarien prüfen", schildert Fleck. Auch andere Fragen sollen in dem Zusammenhang behandelt werden, beispielsweise ob das Aufgabenfeld der Regionalagentur erweitert werden soll. Die Arbeitsgruppe ist nach Angaben des Aufsichtsratsvorsitzenden weit gediehen. In einer noch nicht terminierten Gremiensitzung soll das Thema behandelt und womöglich auch entschieden werden. Die Diskussion ist laut Fleck ergebnisoffen. Es gebe gute Argumente für jeden der beiden Standorte. Geschäftsführer Jörn Winkhaus, der sich selbst zu dem Thema nicht äußert, und seine Mitarbeiterinnen rühren derweil weiter die Werbetrommel für den Hunsrück. Bereits auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) versuchte das Team um Winkhaus, mit einer neuen Broschüre "Hunsrück-Touren" den Hunsrück als Wanderregion noch besser zu positionieren. Das wildromantische Ehrbachtal und das bizarr anmutende Bay- bachtal sind nur zwei besonders attraktive Wanderrouten, die die Hunsrück-Touristik darin hervorhebt. Neben diesen beiden Tagestouren, die auch längst nicht jeder Einheimische kennt, wird vor allem über die Fern-Wanderwege informiert: Ausoniusweg, Sponheimer Weg, Keltenweg, Hunsrück-Höhen-Weg und Premium-Wanderweg sowie der neue Saar-Hunsrück-Steig. Er soll im Mai eröffnet werden. Warum noch einen Wanderführer? Und: Gibt es nicht mehr als genug Wanderwege im Hunsrück? Letztere Frage bejaht Winkhaus ganz eindeutig. "Weniger ist mehr" ist er überzeugt. Die Qualität sei entscheidend. Daneben setzt die Hunsrück-Touristik vor allem auf kommunenübergreifende Angebote. Denn die Tourist-Information in Kell "kann schlecht Zimmer in Kastellaun organisieren". Das sei Aufgabe seiner Agentur, erklärt der Geschäftsführer (siehe auch das "Extra"). In ihrem Bereich von Emmelshausen über Morbach und Thalfang bis Kell am See werden knapp 800 000 Übernachtungen pro Jahr gebucht. Neben detaillierten Etappenbeschreibungen wird der Leser auch über Sehenswürdigkeiten, Höhenprofile, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten informiert. Der Taschenführer ist bei der Hunsrück-Touristik unter Telefon 06504/950460 oder per E-Mail info@hunsruecktouristik .de kostenlos erhältlich.

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