Muttersprachler verzweifelt gesucht

BERGLICHT. (urs) Die Messlatte liegt hoch. Die Bedingung, dass die neue Französisch-Teilzeit-Fachkraft Muttersprachler sein sollte, erschwert der Kindertagesstätte Berglicht seit nahezu einem Jahr die Besetzung der Stelle.

 So viel Spaß, wie die Vorschulkinder der Kindertagesstätte Berglicht beim Würzburger Sprachprogramm haben, könnten sie auch beim Französisch-Unterricht haben. Doch bisher hat sich noch keine neue Mitarbeiterin gefunden, die den Kriterien des Landesprogramms "Lerne die Sprache des Nachbarn" gerecht wird. Foto: Ursula Schmieder

So viel Spaß, wie die Vorschulkinder der Kindertagesstätte Berglicht beim Würzburger Sprachprogramm haben, könnten sie auch beim Französisch-Unterricht haben. Doch bisher hat sich noch keine neue Mitarbeiterin gefunden, die den Kriterien des Landesprogramms "Lerne die Sprache des Nachbarn" gerecht wird. Foto: Ursula Schmieder

Die Weichen sind längst gestellt. Doch bisher übt sich der Nachwuchs in der Berglichter Kindertagestätte weder im Erlernen der französischen Sprache, noch macht er sich mit der Kultur des Nachbarlandes vertraut. Dabei hatte der Zweckverband Kindergarten Berglicht sich schon vor einem Jahr für das Landesprogramm "Lerne die Sprache des Nachbarn" ausgesprochen. Bis Ende April hatte es realisiert sein sollen, dieses zusätzliche Angebot, dessen Kosten zu 60 Prozent das Land übernimmt und zu 20 Prozent der Kreis. Zum Nachteil der Kinder hat es sich jedoch als äußert schwierig erwiesen, die Stelle, die an bestimmte Bedingungen geknüpft ist, zu besetzen. So soll die neue Kraft nicht nur pädagogische Berufserfahrung haben, sondern auch Muttersprachler sein. "Und die gibt es nicht wie Sand am Meer", wie Hermann Paulus von der Verbandsgemeindeverwaltung erfahren musste. "Wir haben noch immer keine Mitarbeiterin gefunden, die diese Voraussetzungen erfüllt", bedauert er. Eine zusätzliche Hürde sei zudem, dass es sich in der Kindertagesstätte Berglicht ja nicht um eine Vollzeitstelle handele. Dass es sich mitunter schwierig gestaltet, gerade im ländlichen Raum eine Stelle wie diese zu besetzen, sieht das Mainzer Bildungsministerium jedoch nicht. "Die meisten der 130 Kindergärten, die muttersprachlichen Unterricht anbieten, sind auf dem flachen Land", sagt Pressesprecher Wolf-Jürgen Karle. Von unlösbaren Problemen bei der Besetzung dieser Stellen wisse er aber nichts. Auf die Frage, ob es eine Alternative zu der Bedingung "Muttersprachler" gibt, verweist Karle auf eine "abgestufte Prioritätenliste". In dieser stehe die Anforderung "Muttersprachler" an erster Stelle. An zweiter Stelle stehe die frühpädagogisch ausgebildete Fachkraft, die auch schon länger in Frankreich gearbeitet habe. An dritter Stelle sei die ausgebildete Romanistin aufgeführt. Dass vorrangig ein Muttersprachler eingesetzt werden soll, habe den Hintergrund, dass den Kindern auch etwas vom französischen Lebensgefühl vermittelt wird. "Und dafür sind Muttersprachler die am Besten Geeigneten", verweist Karle auf das Ziel, "dass das auch den gleichen Stand hat". Häuser, die Probleme mit der Besetzung der Stelle hätten, könnten sich an das Landesjugendamt wenden, die jedem Kindergarten bei der Suche behilflich seien.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort