Nachdenken über neue Nutzung

MORBACH. (iro) Die Gemeinde ist neuer Besitzer des ehemaligen Morbacher Sporthotels. Was mit dem Gelände und dem Gebäude passieren soll, ist noch völlig offen.

Für 150 000 Euro hatte der Rathaus-Angestellte Roland Weyand die Immobilie im Auftrag seines Arbeitgebers im Amtsgericht in Bernkastel-Kues ersteigert (der TV berichtete). Dass es sich um einen stolzen Preis handelt, will Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes nicht in Abrede stellen. "Wir wären lieber günstiger drangekommen", räumt er ein. Der Verkehrswert des Anwesens lag bei nur 64 000 Euro. "Aber er war auch relativ niedrig angesetzt", kommentiert Eibes. Dass man finanziell in diese Größenordnung hereingeraten könnte, zeige die Tatsache, dass die Gemeinde eine solche Summe freigegeben hatte. Man hatte mit Mitbewerbern kalkuliert - zu Recht, wie sich im Nachhinein herausstellte. Warum kauft die Gemeinde ein Gebäude für diesen Preis? Man habe in den politischen Vorberatungen durchaus den Eindruck gewonnen, es könnten im direkten Umfeld von Sport- und Freizeit-Einrichtungen Nutzungen entstehen, die den Vorstellungen der Gemeinde entgegenlaufen könnten, erläutert er vorsichtig. Eine Genehmigung für eine gastronomische Nutzung habe vorgelegen. Die Gremien hätten angesichts der Entwicklung der Immobilie kein weiteres Risiko eingehen und sich den Zugriff sichern wollen. Den Vorwurf des Mitbieters bei der Versteigerung, man habe dort Arbeitsplätze verhindern wollen, weist der Rathaus-Chef in aller Deutlichkeit zurück. Was mit dem Objekt geschehen soll, ist nach Auskunft des Bürgermeisters noch völlig offen. Man habe im Zusammenhang mit der Ansiedlung der neuen Märkte am Morbacher Dreieck damals Gelände umgewidmet, das im Flächennutzungsplan als künftige Sport- und Freizeitflächen ausgewiesen war. Deshalb sei es durchaus sinnvoll, auf dem jetzt erworbenen Grundstück in diese Richtung nachzudenken.Eibes: Gebäude in desolatem Zustand

Und was passiert bis dahin? Auch das ist völlig unklar. Die Frage, ob die Gemeinde das Objekt verpachtet, verneint Eibes entschieden: "In dem jetzigen Zustand ist das völlig undenkbar." Das Gebäude mache einen desolaten Eindruck. Offen sei ebenso, ob es abgerissen werde. "Eine Entscheidung haben wir noch nicht getroffen", sagt der Bürgermeister weiter. Der Gemeinderat hatte in seiner jüngsten Sitzung den Weg für einen neuen Bebauungsplan freimachen wollen und eine Veränderungssperre verhängt. Da das Objekt inzwischen der Gemeinde gehöre, sei der Zeitdruck jetzt raus. Eibes: "Und wir können in Ruhe überlegen, was wir machen."

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