Nachtmusik und Spatzenmesse

MORBACH. (urs) Ein ehrgeiziges Vorhaben ist geglückt. Vor knapp 300 Besuchern hat der Gesangverein Morbach mit einem Mozart-Konzert sein Können unter Beweis gestellt.

Begeistert erheben sich rund 300 Konzertbesucher von ihren Plätzen. Was sie während dieses gut 60-minütigen Konzertes in der Morbacher Pfarrkirche St. Anna gehört haben, hat ihre Erwartungen weit übertroffen. Immerhin hatte sich der Gesangverein Morbach mit der Aufführung von Mozarts "Spatzenmesse" ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Mit dem eigens ins Leben gerufenen "Mozart Projektchor" ist unter der Leitung von Chordirektor Franz-Josef Hoffmann jedoch eine einfühlsame Interpretation gelungen. Begleitet auf ihrer musikalischen Zeitreise, die auch andere Werke des Komponisten würdigt, werden die rund 50 Sänger von Musikern des Orchesters Saar/Saarbrücken. In Anbetracht des harmonischen Miteinanders von Streichensemble und Chor ist es kaum zu glauben, dass sie an diesem Tag erstmals alle zusammen "auf der Bühne" stehen. Unterstützung erhalten die Sänger zudem von ihrem Kinderchor, der unter der Leitung von Dekanatskantor Markus Thome "Unsere kleine Nachtmusik" eingeübt hat. Außerdem setzen mehrere Solisten glanzvolle Akzente: Die Trompeter Astrid Brachtendorf und Michael Schuh, Thomas Schütz an der Pauke und vier Sänger. Die aus der Nähe von Mayen stammende Sopranistin Christine Schmitz hat dafür noch nicht einmal den weitesten Weg auf sich genommen. Denn mit Katharina Georg (Alt) und Phillip Farmand (Tenor) hat der Verein sogar zwei Kölner Solisten für das Konzert gewinnen können. Den Landkreis vertritt der Wittlicher Bassist Gerd Elsen. Dank gebührt aber nicht nur ihnen, wie Vereinsvorsitzender Marko Hille betont. Denn ohne Computer und Elektrizität sei Kindern vor 250 Jahren offensichtlich nichts anderes geblieben, als sich ans Klavier zu setzen, würdigt er Mozarts Werk. Die Würdigung der Akteure, die dies erfolgreich interpretiert haben, übernehmen die Zuhörer. "Das war ja eine ganze Messe vom Gloria an", kommentiert Maria Gröber aus Gutenthal das eben Gehörte. "Ich bin echt begeistert", gesteht Günter Pietsch aus Geisfeld. Das Konzert, das ihm als schlichtes Projekt übermittelt worden sei, habe sich "als großes Ereignis" heraus gestellt. Dem von ihm besuchten Abschlusskonzert der Moselfestwochen in der Trierer Konstantinbasilika stehe die Aufführung in nichts nach. Für die Morbacherin Maria Solbach war das Konzert nicht nur hörens- sondern auch sehenswert: "Das war ein Erlebnis - wie in größeren Städten."

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