Naturbad Tiefenstein: Zwei Mängel abgestellt

Das Stadenbad war Thema im Bauausschuss: Drohen die Probleme um das Naturbad Staden zu einer unendlichen Geschichte zu werden? Das Aufspüren einiger Schwachstellen macht Hoffnung, weitere Klarheit soll ein Gutachten bringen.

Idar-Oberstein. (jst) Kontrovers diskutierte der Bauausschuss der Stadt Idar-Oberstein die Zukunft des Stadenbades. Einige Kritiker gingen sogar so weit, eine Schließung zu fordern.

So wollte etwa Ausschussmitglied Franz-Josef Gemmel (SPD) wissen, inwieweit die Umwandlung in ein konventionelles Bad möglich sei. Das würde "richtig Geld kosten", daher gebe es diesbezüglich noch keine Überlegungen, erwiderte der Beigeordnete und Ausschussvorsitzende Friedrich Marx. "Diese Krücke hindert uns an der Realisierung eines Kombibades", fürchtete Achim Rhein (SPD) sogar, dass das Naturbad zu einer unkalkulierbaren finanziellen Belastung für die Stadt werden könnte.

Förderleistung verdoppelt



Dem widerspricht etwa Heidi Kirstein (ebenfalls SPD): "Man muss dem Bad noch eine Chance geben und nach Lösungen für die Probleme suchen, wie man sie etwa für die inzwischen weitgehend beseitigte Trübung des Flachwassers schon gefunden hat", erklärte sie.

In das gleiche Horn stieß Armin Korpus (CDU). "Wir alle haben das Bad gewollt", betonte er und verwies auf das Engagement der Tiefensteiner und des Fördervereins für "ihr" Bad.

Nach der bislang letzten, bis heute geltenden Schließung des Bades am 28. Juli habe man zumindest zwei potenzielle Ursachen für die immer wiederkehrende Pseudomonas-Belastung abstellen können, berichteten Marx und Mitarbeiter der Stadtwerke. So konnte die Förderleistung der Filterbeschickungspumpe von rund 75 Kubikmeter in der Stunde auf rund 150 Kubikmeter verdoppelt werden.

Grund für die Minderleistung sei gewesen, dass sie elektrisch falsch angeschlossen war. Ein anderes Problem sei die mangelnde Durchströmung in großen Teilen der Wasserbecken gewesen. Dies wurde durch das Beigeben einer Färbeflüssigkeit festgestellt. Durch den Einbau von Strömungsumlenkungen und das Entfernen einiger Findlinge sei dieser Zustand aber inzwischen erheblich verbessert worden.

Den Bürgern ein funktionsfähiges Bad anbieten



Mittlerweile würden die einzelnen Wasserbereiche innerhalb von 40 Minuten ausreichend durchströmt, im Flachwasserbereich, wo bislang immer die größte Pseudomonas-Konzentration aufgetreten war, habe man die Durchströmungszeit sogar von 90 auf 30 Minuten reduzieren können.

Ob man damit allerdings die Probleme im Griff habe, sei ungewiss, erklärte Marx. Zumal man sich auch nicht alle Vorgänge im Bad erklären könne. So sei einmal die Belastung nach zwei Tagen steil angestiegen, obwohl kein Badebetrieb stattfand.

Mehr Klarheit erhofft man sich bei der Stadt von zwei Gutachten, die in den nächsten Wochen erstellt werden sollen. Ein Gutachten soll Auskunft über die technischen Abläufe im Bad geben, ein weiteres soll sich mit den baulichen Gegebenheiten befassen. Marx schließt für den Fall, dass Mängel beim Bau des Bades festgestellt werden, auch Schadensersatzforderungen nicht aus. "Vor allem geht es aber darum, den Bürgern im kommenden Jahr ein funktionsfähiges Bad anbieten zu können", stellte er klar.

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