Naturbad jetzt bis Saisonende zu?

Das Naturbad in Tiefenstein (Kreis Birkenfeld) bleibt ein Problemfall: Die Verantwortlichen vor Ort sind nach der jüngsten Messung mit ihrem Latein am Ende und wollen sich jetzt Rat und Hilfe bei auswärtigen Experten holen.

Idar-Oberstein.(red) Das Naturbad in Tiefenstein bleibt wohl bis zum Saisonende zu. Obwohl seit der am 28. Juli erfolgten Schließung kein Besucher mehr im Wasser war, kam jetzt die kalte Dusche: Es wurde ein diesmal extrem hoher Wert für den Pseudomonas-Keim gemessen. "Vorerst machen wir das Bad auf jeden Fall nicht mehr auf. Wir müssen jetzt alles infrage stellen und genau nachforschen, woran es liegt", betonte der Beigeordnete Friedrich Marx auf Anfrage.

"Keiner kann sich einen Reim darauf machen, wieso es jetzt bei den Werten wieder einen solchen Ausreißer nach oben gegeben hat. Wir haben dafür keine Erklärung", fasst der Idar-Obersteiner Stadtwerke-Dezernent den Tenor eines Gesprächs mit Vertretern des Gesundheitsamts und der Stadt, dem Planer des Naturbads und eines Professors vom Hygiene-Institut der Universität Mainz zusammen.

Bei zwei aufeinanderfolgenden Messungen waren die Werte zuletzt in Ordnung gewesen. "Wir haben schon gedacht, wir könnten in dieser Woche wieder öffnen."

Da war dann das Ergebnis der jüngsten Messung wie ein Schock, der jetzt zu einem Umdenken geführt hat: Bisher hatte die Stadt immer noch gehofft, das Problem mit Nachbesserungen in den Griff zu bekommen - ohne nachhaltigen Erfolg.

Die jetzt gemeinsam beschlossene Konsequenz lautet deshalb laut Marx: "Damit ist jetzt Schluss. Das bringt uns nicht weiter, die Zeit der Experimente ist vorbei."

Stattdessen will die Stadt sich jetzt auf die Suche nach einem oder mehreren Experten machen, die das Bad gründlich auf den Kopf stellen sollen. Dabei geht es nach Aussage des Dezernenten zunächst einmal um die Frage, ob das Naturbad möglicherweise falsch geplant ist. Erst wenn das definitiv ausgeschlossen werden kann, soll jedes technische Detail genau unter die Lupe genommen werden. Das Problem dabei: Experten, die sich mit Naturbädern auskennen, sind nicht leicht zu finden. Marx denkt an einen Fachmann für Mikrobiologie aus dem Hochschulbereich, während ein anderer die Schwimmbadtechnik untersuchen soll.

Glück im Unglück: Das Wetter lädt zurzeit nicht zum Freibadbesuch ein. Und eine andere positive Nachricht hat der Beigeordnete immerhin auch noch zu bieten: "Das Hallenbad ist ab Montag wieder voll in Betrieb."

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