Nebelkerzen werfen

Reaktion zum Leserbrief "Morbach eiskalt erwischt" im TV vom 7. Februar

Der Leserbrief des scheinbaren Politprofis Dirk Marx darf nicht unwidersprochen hingenommen werden, wenn er den "verantwortlichen Kommunalpolitikern in Morbach" nicht nur zwischen den Zeilen, sondern ganz offen Schlafmützigkeit in der Frage der Forstreform unterstellt.

Wo war denn der ach so agile und mit politischem Weitblick und scheinbar seismografischer Feinsinnigkeit ausgestattete Leserbriefschreiber selbst, wenn ihm denn Morbach und dessen Struktur etwas bedeuten sollten? Warum hat er denn nicht seinerseits die, wie er formuliert, "noch so kleinen Signale aus Mainz" wahrgenommen und sich, wie er es von den Morbacher Kommunalpolitikern verlangt, "penetriert" (Was für ein Spruch!) und die politischen Kontakte über seinen eigenen "Tellerrand" hinaus genutzt? Hier hätte er in der Tat vielleicht etwas bei seinen FDP-Freunden, die bekanntlich in Mainz am Kabinettstisch sitzen, erreichen können, wenn er denn gewollt hätte oder wenn er etwas erspürt hätte oder wenn man ihn überhaupt gehört hätte? So hätte er dem von ihm als "Vorzeige-Ort im Hunsrück" bezeichneten Morbach eventuell helfen können, denn bis heute hatten er und die FDP an der positiven Entwicklung keinen Anteil, weil es sie auf Gemeindeebene nicht gibt! Statt dessen werden schöne Briefchen nach Mainz geschrieben und "nochmals" Bestätigung verlangt, wo es nichts zu bestätigen gibt, wenn man aufgepasst hätte. Das ist nichts als das Werfen von Nebelkerzen. Denn Fakt ist, dass die "Geheimsache Forstreform", die uns das Morbacher Forstamt kosten soll, landesweit größte Empörung hervorgerufen hat über die Art und Weise, wie sie von der "Mainzer Herrschaft" verkündet worden ist. Dass nun der Leserbriefschreiber die Morbacher schimpft, dass sie doch hätten wissen müssen, "dass solche Entscheidungen nicht unbedingt am runden Tisch und in Diskussionszirkeln zustande kommen", wirft ein grelles Licht auf das Demokratieverständnis dieses Herrn. Ausgerechnet der Anhänger der FDP hält von Pluralismus, Beteiligung, Mitgestaltung und Transparenz nichts!

"Schöne Aussichten" kann ich nur sagen, wenn das der Stil der künftigen Morbacher FDP sein sollte, wenn sie, sich gegründet hat und nicht einsam im Wolkenkuckucksheim vor sich hin philosophiert.

Heribert Knob

CDU-Fraktionsvorsitzender

Morbach

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