Neue Tanks für zarte Butter

THALFANG. Auch der ganz alltägliche Komfort hat seinen Preis, wie die jüngste Investition der Hochwald Nahrungsmittel-Werke Thalfang zeigt. Mit dem Ziel der Qualitätsverbesserung lässt sich das Milchwerk die Umrüstung seines Rahm-Tanklagers mehr als 400 000 Euro kosten.

Per Kran haben drei Edelstahltanks ihren bisherigen Standort im Milchwerk der Hochwald Nahrungsmittel-Werke Thalfang verlassen. Und zwar durchs Dach eines Gebäudes schwebend, dessen Zwischendecke dafür zuvor eigens demontiert werden musste. Die jeweils 10 000 Liter fassenden und etwa 20 Jahre alten Tanks räumen das Feld für zwei größere Behälter mit einem Fassungsvermögen von je 30 000 Litern. Sinn und Zweck der hinter der Volumenverdopplung steckenden Investition in Höhe von 420 000 Euro ist laut Werksleiter Hermann Schares die Verbesserung der Qualität. "Wir wollen vor allen Dingen das Produktionsverfahren umstellen", erklärt der Prokurist, der neben Thalfang auch die Hochwald-Milchwerke in Kaiserslautern und Saarbrücken leitet. Ziel der Neuanschaffung sei, die Streichfähigkeit der Butter zu verbessern. Butter ist für den Thalfanger Standort, dessen Werk hauptsächlich Kondensmilch in Dosen verlässt und darüber hinaus noch Milchpulver, "ein Produkt, was mitläuft", wie es Schares formuliert. Im Schnitt produziere das Thalfanger Werk pro Monat 180 Tonnen Butter. "Wir sind der einzige Standort, an dem Butter produziert wird bei Hochwald", verdeutlicht der Werksleiter den Stellenwert der Butter. Mit den neuen Tanks werden aber nicht zwangsläufig größere Mengen in Thalfang produziert. Ob die Milchwerke ihre Produktionsmenge künftig erhöhen, hängt nach Aussage des Werksleiters vom Markt ab: "Wenn der Preis gut ist, produzieren wir mehr."Erst angwärmt, dann wieder abgekühlt

Der Pluspunkt der neuen Tanks besteht laut Schares darin, dass sie speziell dafür ausgelegt sind, zu kühlen und anzuwärmen. Der bei vier Grad Celsius in den Tanks eingelagerte Rahm wird sobald das Fett kristallisiert auf 18 Grad angewärmt und später wieder auf elf Grad abgekühlt. Bisher habe Hochwald nur in einem Teil seiner Tanks - mit einem Fassungsvermögen von ober- und unterirdisch insgesamt 1,5 Millionen Litern - wärmebehandeln können. Abgesehen von der jetzigen Investition steht dem Werk voraussichtlich schon ab Oktober ein weiteres Projekt ins Haus: die Vergrößerung des Verwaltungsgebäudes, das um eine Etage aufgestockt werden soll. Denn neben dem Milchwerk mit seinen laut Schares aktuell rund 90 Mitarbeitern in der Produktion haben in Thalfang mittlerweile etwa 160 Beschäftigte der zentralen Verwaltung der Hochwald Nahrungsmittel-Werke ihren Dienstsitz. Darunter sind zum Beispiel allein 50 Verwaltungsangestellte von Bärenmarke, die mittlerweile zur Hochwald-Gruppe gehört.

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