Neue Zahl wird sich durchsetzen

Seit Mitte Januar ist es amtlich. Der Erbeskopf ist keine 818 Meter hoch, sondern 816,32. Bis das überall so nachzulesen ist, dürften aber einige Jahre ins Land gehen.

 Klaus Hepp, Geschäftsführer des Zweckverbands Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf sowie des Tourismusvereins Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf (Ute), schreitet zur Tat: Bevor sich ein Liebhaber des nun für die Höhe des Erbeskopfes nicht mehr zutreffenden 818-Meter-Schildes bemächtigt, schraubt er es selbst ab. TV-Foto: Ursula Schmieder

Klaus Hepp, Geschäftsführer des Zweckverbands Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf sowie des Tourismusvereins Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf (Ute), schreitet zur Tat: Bevor sich ein Liebhaber des nun für die Höhe des Erbeskopfes nicht mehr zutreffenden 818-Meter-Schildes bemächtigt, schraubt er es selbst ab. TV-Foto: Ursula Schmieder

Erbeskopf. Das Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation hat rasch gehandelt. Wenige Tage nach der Anfrage eines TV-Lesers hat das Amt den Erbeskopf neu vermessen und seine Höhe von 818 Meter auf 816,32 Meter korrigiert. Rein formell sind damit endgültig klare Verhältnisse geschaffen. Was vor allem diejenigen freut, die das von ihrer Schulzeit her eh so im Kopf hatten und sich mit den 818 Metern nie so recht anfreunden konnten. Darunter auch Straßenmeisterei-Chef Arnold Eiden, für den die Welt nun wieder in Ordnung ist. In der Schule wie im Beruf sei der Erbeskopf immer 816 Meter hoch gewesen.Keine Verwirrung auf den Straßen

Dennoch ist die Höhen-Unsicherheit damit nicht für alle Zeiten aus der Welt. Tatsächlich dürften Jahre vergehen, bis der Mitte Januar gemessene Wert in allen Karten, Prospekten und Publikationen erscheint. Und natürlich in Unterrichtsmaterialien, für deren Änderung das Land zuständig ist. Mit Blick auf die Kosten zieht nämlich keiner in Erwägung, Gedrucktes nun rigoros einzustampfen.Pressemitteilungen seien bereits geändert, berichtet Jörn Winkhaus, Geschäftsführer der Hunsrück-Touristik. Demnächst folgten Buchungskataloge und Broschüren sowie Wanderkarten, die aber nicht jährlich neu gedruckt würden. Entsprechend werden dem Erbes kopf auf der Internetseite www.hunsruecktouristik.de vorerst noch 818 Meter zugestanden. Ebenso wie bei www.ute24.com, dem Tourismusverein "Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf". Mit 816 Metern auf dem neuesten Stand ist hingegen www.hunsrueckhaus.de und natürlich Wikipedia, die Online-Enzyklopädie.Zumindest sorgt die Höhe nicht für Verwirrung auf den Straßen. Es seien keine Schilder zu ändern, versichert Eiden. Für touristische Hinweise ist allerdings nicht er zuständig, sondern wie etwa an der Zufahrt zum Erbeskopf der Zweckverband "Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf". Geschäftsführer Klaus Hepp sieht das aber als unproblematisch an. Da werde wohl nur eine neue Folie aufgeklebt. Allerdings nicht wie von einem Karnevalisten angeregt mit einem "m.H." (mit Hepp) hinter der 818. Das Schild am Briefkasten ist mit Blick auf etwaige Begehrlichkeiten bereits abgeschraubt. Gekostet hat es den Zweckverband übrigens nichts. Als der Kreis Birkenfeld markante Punkte kennzeichnen wollte, war auch dieses geordert, aber nicht montiert worden. Denn der Erbeskopfgipfel liegt nun einmal auf Hilscheider Boden. Karten und Prospekte werden laut Klaus Hepp nach und nach geändert: "Die 818 Meter sind nicht falsch und waren nicht falsch", verweist er auf den mit gemessenen Vermessungsstein. Vor allem aber zählt für ihn, dass der Erbeskopf nun schon seit Wochen in aller Munde ist. "Eine bessere Werbung konnte sich die Region gar nicht wünschen." Meinung Aufmerksamkeit tut gut Derzeit vermag niemand auch nur zu schätzen, wie hoch die Kosten für die Korrektur der Höhenangabe des Erbes kopfs kommen. Da kommt sicher einiges zusammen. Zumindest im Zweckverband Wintersport, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf und der Verbandsgemeinde Thalfang wird sich allerdings niemand beschweren. Wochenlang war der "König des Hochwalds", wie der Berg auch genannt wird, inklusive des Stein-Streits nicht nur in aller Munde. Sondern auch das Alleinstellungsmerkmal im Hunsrück war allgegenwärtig in den Medien, ob in Presse, Funk oder Fernsehen. So viel Aufmerksamkeit weit über den Hunsrück hinaus haben dem Erbes kopf gut getan. Hoffen wir, dass das Interesse anhält, zum Beispiel während des derzeit laufenden Ideenwettbewerbs. i.rosenschild@volksfreund.de

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