Neuer Hirte freut sich auf Schäfchen

THALFANG/MALBORN/SCHÖNBERG. Die Zeit ohne Hirte ist für die Pfarreien Thalfang, Malborn und Schönberg bald vorbei: Thomas Rauber wird im September die dann einjährige Vakanz beenden.

 Mit Thomas Rauber erhalten die Pfarreien Thalfang, Malborn und Schönberg einen Seelsorger, der sich selbst als "Landbursche" bezeichnet und dazu steht, dass er Kulinarisches zu schätzen weiß. Foto: Ursula Schmieder

Mit Thomas Rauber erhalten die Pfarreien Thalfang, Malborn und Schönberg einen Seelsorger, der sich selbst als "Landbursche" bezeichnet und dazu steht, dass er Kulinarisches zu schätzen weiß. Foto: Ursula Schmieder

35 Jahre ist er jung, der künftige Pfarrer, und er freut sich riesig auf seine Schäfchen. Denn für Thomas Rauber ist es die erste eigene Pfarrei, die er übernimmt. Nach der Priesterweihe im Juli 2000 war er drei Jahre Kaplan in Eppelborn und ist seither Vikar in Trier-Olewig und Irsch. Die Entscheidung für die seinem St. Wendeler Heimatort nahe Region war im Grunde getroffen, bevor er darauf angesprochen wurde. "Thalfang war erste Wahl, weil ich da vorher schon einen guten Eindruck hatte", erinnert er sich, einmal durchgefahren zu sein mit dem Gedanken: "Da müsstest du Pfarrer sein." Außerdem scheint ihm dieser Weg vorbestimmt. Denn Robert Bier, der Priester, der ihn "auf den Weg gebracht" hat, war früher Pastor in Büdlich und Pfarrverwalter in Schönberg. Im August will sich Rauber auch die Pfarreien Malborn und Schönberg anschauen sowie alle 16 Dörfer, in denen 2900 Katholiken leben. Sein Auto wird er zwar öfter brauchen, aber dafür lebt er wieder auf dem Land. "Ich bin ein Landbursche, und von daher hat mir das Land gefehlt", begründet er seine Entscheidung. Aus seiner Sicht sei auf dem Land auch eher Kontakt zu den Menschen zu bekommen. Das Landleben wird zudem seiner Golden-Retriever- Hündin gut tun, mit der er gern Pfeife oder Zigarre rauchend spazieren geht, "um Dampf abzulassen im besten Sinn". Auch sein zweites Hobby ist auf die Stadt nicht angewiesen. "Wie man sieht, esse ich ganz gern", gesteht Rauber seine Leidenschaft für das Kulinarische. Dazwischen zieht es ihn öfter gen Norden - zum Campen: "Ich liebe das Meer." Daher rühre wohl auch seine Leidenschaft, alles zu sammeln, was mit Käpt'n Blaubär zu tun hat. Die Comicfigur ziert sogar die Visitenkarte des angehenden Pfarrers. "Mich fasziniert seine Lüge, in der immer ein Körnchen Wahrheit steckt - und die Phantasie." "Jung, dynamisch und umgänglich"

Ein erster Antrittsbesuch Raubers steht am heutigen Dienstag, 27. Juni, an, wenn er sich den Pfarrgemeinderäten vorstellen wird. Was ihm aber nicht nervös werden lässt: "Ich fühle mich da sehr willkommen geheißen", so sein Eindruck von ersten Gesprächen in Thalfang. Er habe "pure Freude gespürt", dass nun doch so schnell ein Pfarrer komme, weiß er um die Probleme der bis zu seiner Einführung fast einjährigen Vakanz. Seine vordringliche Aufgabe sieht Rauber darin, die Menschen in den Dörfern kennen zu lernen und das Bindeglied zu sein. In Thalfang hat er jedenfalls schon den besten Eindruck hinterlassen. Der neue Pfarrer sei "jung, dynamisch und umgänglich", schwärmt Verwaltungsratschef Reinhold Anton. Er persönlich habe stets darauf vertraut, dass sich das binnen Jahresfrist schon ergeben werde mit der Neubesetzung der Pfarrei. Dechant Matthias Veit war da wohl weniger sicher: "Bei 30 freien Stellen im Bistum ist das für uns ein großes Glück", weiß er zu schätzen, dass einer der vielleicht fünf jungen Vikare, die zurzeit eine Pfarrei übernehmen könnten, sich für das Dekanat Bernkastel entschieden hat. Auch in den Pfarreien habe er eine große Erleichterung gespürt, obschon die Vakanz nicht zuletzt dank Unterstützung von Pfarrern anderer Dekanate gut überbrückt worden sei. Vor Raubers Einführung werde im August aber noch ein nigerianischer Priester Dienst tun.

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