Neuwahl nach nur einem Jahr

Morbach · Wegen eines Verfahrensfehlers mussten die Mitglieder des Morbacher Gewerbe- und Verkehrsvereins noch mal abstimmen. Zwei Positionen wurden neu besetzt.

 Der neue Vorstand demonstriert Zusammenhalt: Kurt Müllers, Ina Mertiny-Dombrowski, Bernd-Michael Rahn und Michael Pauly (von links) sind, gemeinsam mit Sarah Sauer, die nicht anwesend war, das Führungsteam des Morbacher Gewerbe- und Verkehrsvereins für die nächsten vier Jahre. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Der neue Vorstand demonstriert Zusammenhalt: Kurt Müllers, Ina Mertiny-Dombrowski, Bernd-Michael Rahn und Michael Pauly (von links) sind, gemeinsam mit Sarah Sauer, die nicht anwesend war, das Führungsteam des Morbacher Gewerbe- und Verkehrsvereins für die nächsten vier Jahre. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"

Morbach So geht das nicht, hat das Amtsgericht in Wittlich dem Gewerbe- und Verkehrsverein Morbach mitgeteilt. Vor Jahresfrist war der neue Vorstand mit seinen fünf gleichberechtigten Mitgliedern einfach "en bloc" gewählt worden. Das Verwaltungsgericht in Berlin hat das aber bereits 2012 verboten, wenn es nicht ausdrücklich so in der Satzung steht.
"Das haben wir nicht gewusst", sagt Vorstandssprecherin Ina Mertiny-Dombrowski. Deshalb hatten die Mitglieder nach nur einem Jahr erneut zu wählen. Und das hat zu personellen Konsequenzen geführt. Denn Klaus Gauer-Kneppel und Jürgen Fetzer standen diesmal nicht mehr zur Verfügung.
Die 38 der insgesamt 139 Mitglieder haben diesmal einzeln abgestimmt: Im neuen Vorstand ist Bernd-Michael Rahn fürs Ressort Fremdenverkehr, Sarah Sauer wird sich um die Veranstaltungen des Vereins kümmern, Kurt Müllers ist neuer Schatzmeister, Ina Mertiny-Dombrowski übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit, und Michael Pauly steht für das Ressort Gewerbe. Dieses Team ist für vier Jahre gewählt.
Mit "Hunsrück trifft Mosel" ist am 2. Juli bereits die nächste Veranstaltung geplant. "Sieben Winzer haben bereits zugesagt", informiert Kurt Müllers. Zum "Tag der Rose" soll der Morbacher Herbst am 24. September werden. Ein Rosenbeet wird das Kirchenumfeld von St. Anna schmücken. Da die Landfrauen für die Gestaltung nicht mehr zur Verfügung stehen, konnte der Verein Handballer vom Turnverein für diese Aufgabe gewinnen. Auch der Weihnachtsmarkt soll, so Michael Pauly, am 2. Dezember attraktiver werden.
Ein heißes Eisen sind inzwischen die verkaufsoffenen Sonntage. Die Gesetzeslage hat sich verschärft (der TV berichtete). Und die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier hat angekündigt, ihre Genehmigung scharf zu kontrollieren.
"Wir werden da dran bleiben und mit dem Ordnungsamt reden", kündigt die Vorstandssprecherin Ina Mertiny-Dombrowski an. Verwaltungschef Andreas Hackethal versprach für sein Rathaus eine "entspannte Handhabung des gesetzlichen Rahmens". Auch die Verwaltung sei an praktikablen Lösungen interessiert. Hintergrund ist, dass ein verkaufsoffener Sonntag nicht vorrangig Umsatzinteressen von Unternehmen dienen darf, sondern nur "Beiwerk" einer anderen, größeren Veranstaltung sein soll. "Das sieht in manchen Städten aber anders aus", stellte dazu Mitglied Christoph Strouvelle fest. Trier stelle da nur ein paar Buden auf, und auch in Konz sei es nur ein kleiner Markt. Als ein wichtiges Instrument der Kundenbindung mit dem Effekt, Umsätze möglichst im Ort zu halten, sieht Michael Pauly die Einführung einer City-Card: "Rabatte können hierauf gespeichert und beim Kauf wieder ausgegeben werden." Aber nur in Morbacher Geschäften.
Das fürs Gewerbe zuständige Vorstandsmitglied will fürs erste mindestens 20 Betriebe von den Vorteilen einer solchen Karte überzeugen. Allerdings ist aber ein Lesegerät von den jeweiligen Unternehmen anzuschaffen. "Ziel ist eine regionale Wertschöpfung. Die Gemeinde wird das konstruktiv begleiten", verspricht Bürgermeister Hackethal. Mit einer City-Card hätte Morbach wieder ein neues Alleinstellungsmerkmal in der Region eingeführt.Extra: TOURISMUS MIT GUTEN ZAHLEN


Der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal stellte in der jüngsten Sitzung des Gewerbe- und Verkehrsvereins die Entwicklung des Tourismus in der Einheitsgemeinde vor. Nach seiner Auskunft sind die Übernachtungen von 2015 auf 2016 um 11,4 Prozent auf 67 237 gestiegen. Durchschnittlich blieben die 19 830 Gäste 3,39 Tage in Morbach. Für eine rückläufige Besucherzahl im Archäologiepark Belginum auf 6249 (2006 waren es noch 9024) macht der Rathauschef die Bauarbeiten am Hinzerather Kreisel verantwortlich. Gestiegen ist indes wieder die Besucherzahl im Hunsrücker Holzmuseum von 3575 in 2015 auf 3851 im vergangenen Jahr. "Sorgenkind ist unser Telefonmuseum", gibt Hackethal zu. In den letzten zehn Jahren schrumpfte die Besucherzahl von 2668 auf 978. Drei Betreiber von Ferienwohnungen wurden vom Deutschen Tourismusverband mit vier Sternen ausgezeichnet. Qualität statt Quantität hat sich die Einheitsgemeinde bei den Wanderwegen auf die Fahnen geschrieben. Trotz Streichung von Routen können immer noch 360 Kilometer Wanderfreuden angeboten werden. Mit der Traumschleife LandZeitTour will Morbach die Wahl zu Deutschlands schönstem Wanderweg 2017 gewinnen. Abstimmen kann man im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.wandermagazin.de/wahlbuero" text="www.wandermagazin.de/wahlbuero" class="more"%> oder per Postkarte, die es überall im Morbacher Einzelhandel gibt.

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