Nicht alles schlecht reden

Sackgasse, Abstellgleis - die Begriffe, die derzeit mit der Hauptschule und ihren Absolventen verbunden werden, sind äußerst negativ besetzt. Trostlos und düster seien die Aussichten für ganze Jahrgänge.

Und in der Tat: Der Berufseinstieg ist für die Hauptschüler zu einer hohen Hürde geworden. Dennoch dürfen nicht alle Schulen und Schüler über einen Kamm geschoren werden. Die Morbacher Hauptschule ist "gut aufgestellt", wie man heute auf Neudeutsch sagt. Ihre Absolventen werden in den Betrieben der Region durchaus geschätzt. Das schlägt sich auch in der Statistik nieder. Mehr als 28 Prozent der Abgänger haben in diesem Jahr einen Lehrvertrag in der Tasche. Zum Vergleich: In Trier sind es 2006 nur 19 Prozent. Im Vorjahr wechselten in Morbach noch 37 Prozent nahtlos in eine Ausbildung. Dass die Zahlen diesmal erheblich schlechter sind, ist vor allem dem geburtenstarken Jahrgang geschuldet. Nur etwa jeder vierte Schüler mit Lehrvertrag ist natürlich nicht rosig. Es heißt im Umkehrschluss, dass die anderen drei den Einstieg ins Berufsleben zumindest ad hoc nicht schaffen. Jeder von ihnen ist einer zu viel. Aber deshalb einen Schultyp schlechtzureden und damit eine ganze Schülergruppe aufzugeben, ist nicht der richtige Weg. i.rosenschild@volksfreund.de

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