Niedlicher Nachwuchs

In dem bei Kempfeld gelegenen Wildfreigehege Wildenburg haben die Dybowskihirsche, eine aus dem östlichen Sibirien stammende Unterart des Sikawildes, für reichlich Nachwuchs gesorgt.

 Bei den Dybowskihirschen tragen Muttertier und Kalb ein rehbraunes Fell mit weißen Punkten. TV-Foto: Hans-Martin Braun

Bei den Dybowskihirschen tragen Muttertier und Kalb ein rehbraunes Fell mit weißen Punkten. TV-Foto: Hans-Martin Braun

Kempfeld. (HMB) Mit den weißen Punkten auf ihrem rehbraunen Fell und den großen Lauschern ähneln die jungen Kälber dem beliebten Bambi aus dem gleichnamigen Walt-Disney-Film. Wegen ihres niedlichen Aussehens sind die quicklebendigen Kälbchen zurzeit der Anziehungspunkt für viele Besucher des Wildgeheges. Da in der ursprünglichen Heimat der Dybowskihirsche nur noch 2000 Exemplare vorkommen sollen, ist die erfolgreiche Nachzucht im Wildfreigehege Wildenburg umso wertvoller einzustufen.Vom stärkeren Rotwild verdrängt

Den Betreibern des Wildfreigeheges ist es gelungen, eine weitere Unterart des Sikawildes, den japanischen Sikahirsch, zu erwerben. Diese Tiere wurden in einem eigenen Gehege am großen Rundweg zwischen den Rothirschen und den Wollschweinen untergebracht. Von den zunächst drei Tieren erhofft man sich in den kommenden Jahren ebenfalls Nachwuchs.Sikahirsche kamen in früheren erdgeschichtlichen Zeiten auch in unserem Land vor, wurden dann aber allmählich von dem stärkeren Rotwild verdrängt. Während ihr Fell im Winter einfarbig grau ist, ist es im Sommer rotbraun gefärbt und mit weißen Punkten getupft. Die männlichen Hirsche haben geringere Geweihe als die einheimischen Rothirsche. Ihre Geweihe haben selten mehr als acht Enden.Die starke Dezimierung des Sikawildes in den ursprünglichen Verbreitungsgebieten in Ostasien ist darauf zurückzuführen, dass die noch nicht ausgereiften Bastgeweihe als anregendes und stärkendes Heilmittel angesehen wurden. So verkauften zum Beispiel die Bewohner Sibiriens, Kasachstans und des Altai die abgesägten Geweihe an die Chinesen. Den Sikahirschen im Wildfreigehege Wildenburg geht es da wesentlich besser: Sie können ihre Geweihe behalten, bis sie auf natürliche Weise im nächsten Frühjahr abgeworfen werden und sich neue Geweihstangen bilden können.

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