Niedrige Schulden - hoher Kreditbedarf

SCHÖNBERG. (urs) Einstimmig verabschiedete der Schönberger Gemeinderat den Haushalt 2003 und den Investitionsplan bis 2006. Für den Kinderspielplatz wurden 9000 Euro bereit gestellt.

 Ein Bürgermeister und sein Sorgenkind. Peter Kratz wäre froh, wenn das Haus Hülsenbeck mit der an der rückwärtigen Seite anschließenden großen Scheune einen neuen Besitzer hätte.Foto: Ursula Schmieder

Ein Bürgermeister und sein Sorgenkind. Peter Kratz wäre froh, wenn das Haus Hülsenbeck mit der an der rückwärtigen Seite anschließenden großen Scheune einen neuen Besitzer hätte.Foto: Ursula Schmieder

Auf die erforderliche Rückerstattung von Erschließungs- und Ausbaubeiträgen ist der Kreditbedarf Schönbergs zurückzuführen. 606 000 Euro mussten laut Michael Suska reinkommen. Erhoben wurden jedoch nach Aussage des Verbandsgemeinde-Fachbereichsleiters Organisation/Finanzen 710 000 Euro.Die Mehreinnahme von 104 000 ist damit zu begründen, dass - wie Bürgermeister Peter Kratz erläutert - die Kosten für den innerörtlichen Straßenbau günstiger ausgefallen sind, als dies zuvor zu erwarten war.Grundstückskäufe sind größter Posten

Derzeit stünden noch die zu erwartenden Notariatskosten für die Straßenabschnitte, die auf Privatgrundstücken aufgebaut wurden, aus. Insgesamt waren über den Zeitraum von zehn Jahren 1,025 Millionen Euro in Planung und Ausbau beziehungsweise Erschließung geflossen. Mit einer Kreditsumme von 175 300 Euro, wovon 115 000 Euro Langzeitverpflichtungen sind, will die Gemeinde die Finanzierung sichern.Zu Beginn des Jahres 2003 betrug der Schuldenstand lediglich 1500 Euro. Per einstimmigem Beschluss brachten die Ratsmitglieder den Haushalts-Entwurf für 2003 auf den Weg. Ebenso einvernehmlich stimmten sie gegen ein Haushaltssicherungskonzept.Den bedeutendsten Investitionsposten macht in diesem Jahr der vorgesehene Kauf von Grundstücken aus. Dafür wurden im Vermögenshaushalt mit Einnahmen und Ausgaben von gesamt 71 300 Euro 60 000 eingestellt. Weitere 9000 Euro sollen in die Generalsanierung des Kinderspielplatzes fließen. Für 2005 sieht das Investitionsprogramm 200 000 Euro für das Baugebiet "In der Acht" vor. Der Verwaltungshaushalt weist bei Einnahmen von 124 000 und Ausgaben von 138 600 einen Fehlbedarf von 14 600 Euro aus. Leicht gesunken gegenüber dem Vorjahr (10 500) sind die Ausgaben von 10 230 Euro für die Grundschule: Etwas gestiegen ist der Bedarf für den Kindergarten Berglicht: 11 810 statt zuvor 11 030.Die Haushaltsstelle "Forstwirtschaftliche Unternehmen" schließt mit einer Unterdeckung von 8280 Euro. "Seit zehn Jahren wird im Forst ein Minus gemacht", beanstandete ein Ratsmitglied. Dies werde zwar stets mit Aufforstungsarbeiten begründet -"aber ich wüsste nicht, wo", so die Kritik. Zur Aufklärung bot Hans-Dieter Dellwo eine Begehung an: "Geben Sie mir einen Termin mit dem Förster", bat der Verbandsbürgermeister.Die Einnahmen aus Steuern, Zuweisungen und Umlagen belaufen sich auf knapp 100 000 Euro. Wobei die Gewerbesteuer mit 200 Euro kaum mehr zu Buche schlägt. Darüber hinaus ist eine Minderung der Einkommenssteuer-Einnahmen um fast 2000 Euro zu verkraften sowie verringerte Schlüsselzuweisungen von 4630. Unterm Strich bleiben der Gemeinde nach Abzug der Umlagen an Kreis und VG aus diesem Topf 31 300 Euro.Mit einstimmigem Votum verabschiedeten die Ratsmitglieder die neue Hundesteuersatzung. Diese war wegen geänderter gesetzlicher Vorgaben erforderlich geworden. Die bisherige datiert auf 1988. Bürgermeister Peter Kratz informierte, dass die Gemeinde noch über freies Pachtland von Acker- und Wiesenflächen verfüge.Müllfrevler am Martinsfeuerplatz

Außerdem sei - entgegen aller Gerüchte - das Haus Hülsenbeck bisher weder veräußert noch ver-steigert. Kratz beklagte die in letzter Zeit am Martinsfeuerplatz festzustellenden wilden Ablagerungen: "Im Moment liegt ein Autositz da." Ebenso seien Kanalrohre aus Kunststoff und Farbdosen unerlaubt entsorgt worden. "Es nimmt überhand, was dort geschieht", ärgert sich Ortsbürgermeister Kratz.

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