Noss gewinnt klar

KREIS BIRKENFELD. (gav/kpm/ks/kuk) Keine Überraschung im Wahlkreis 19: Hans Jürgen Noss (SPD) gewinnt mit 47,2 Prozent der Stimmen klar das Direktmandat an der oberen Nahe. Wolfgang München (CDU), der auf beachtliche 36,7 Prozent kam, hatte keine Chance.

"Absolut zufrieden" zeigte sich Hans Jürgen Noss bei seiner Wahlparty in der Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt in Birkenfeld mit seinem Ergebnis, "das mir Mut für meine weitere Arbeit gibt". Mit 47,2 Prozent der Stimmen verteidigte der SPD-Kandidat mit riesigem Vorsprung das Direktkandidat. Wolfgang München (CDU) kam auf 36,7 Prozent. Der Gymnasiallehrer aus Hoppstädten-Weiersbach lag damit sogar noch besser als sein Vorgängerkandidat Jochen Müller, der 2001 35,5 Prozent erreicht hatte. Die SPD habe auf einem sehr hohen Level noch gewonnen, die CDU auf einem sehr niedrigen Level noch verloren, analysierte Noss das Landesergebnis. Auch aufgrund der für die SPD günstigen Prognosen "war ich überzeugt davon, dass ich gewinne". Ohne die WASG hätten seine Partei und er selbst im Wahlkreis sogar noch besser als 2001 abgeschnitten, glaubt der 53-Jährige. So konnten auch die 4,6 und 4,2 Prozent, die er in der Verbandsgemeinde und Stadt Birkenfeld hinter dem SPD-Resultat lag, seine Sektlaune nicht trüben. Seine Erklärung: Sein Konkurrent Wolfgang München habe in seinem Heimatort Hoppstädten-Weiersbach und auch in Birkenfeld wegen seiner Tätigkeit als Lehrer erwartungsgemäß viele Stimmen bekommen. Manche CDU-Stammwähler, die lieber Beck statt Böhr als Ministerpräsident haben wollten, hätten bei der Erststimme zudem aber doch München die Treue gehalten. "Mit meinem Abschneiden kann ich durchaus leben. Ich habe von Anfang an gesagt: Alles, was über 30 Prozent der Stimmen liegt, ist gut", zog Wolfgang München mit Blick auf den Landestrend. Vor Christoph Böhr, der seine Ämter sofort niederlegte, als sich die Niederlage abzeichnete, zieht München den Hut. "Ob Böhr allein die Schuld trägt am schlechten Abschneiden der CDU, wage ich nicht zu beurteilen. Vielleicht wurden die Fehler schon bei der Kandidatenaufstellung gemacht", sagt München, der gestern in der Fischerhütte mit Getreuen auf die Ergebnisse wartete. Gedrückt in Anbetracht des Landesergebnisses ist CDU-Kreisvorsitzender Helmut Billert. "Es ist landesweit das schlechteste Ergebnis, das die CDU je erzielte. Den Landkreis Birkenfeld hat es lediglich - wie so oft bei Landtagswahlen - mit nach unten gezogen." Doch München habe sich ehrenhaft geschlagen. Einen Achtungserfolg erzielte die Kandidatin der WASG, Tanja Krauth, die aus dem Stand 4,6 Prozent erreichte. Erstmals seit Jahrzehnten einstellig ist das Erststimmenergebnis der FDP. Student Kai-Uwe Meding erhielt 6,6 Prozent der Stimmen. Vor fünf Jahren hatte Thomas Wild noch 10,3 Prozent erreicht.

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