Nur das Land kann noch helfen

GRÄFENDHRON. Während seiner ersten Sitzung im Jahr 2007 beschloss der Ortsgemeinderat Gräfendhron den neuen Haushalt. Die Gesamtschulden liegen bei 153 000 Euro. Besserung wäre nur durch eine Änderung im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs möglich.

Hilflosigkeit herrschte bei der ersten Sitzung des Gräfendhroner Gemeinderates: "Unsere Kassen sind leer." Trotz großer Sparsamkeit ist die finanzielle Lage der Gemeinde mit etwa 130 Einwohnern prekär. Zwar schloss der Haushalt von 2006 aufgrund der verbesserten konjunkturellen Lage um rund 1000 Euro besser ab als erwartet. Neuschulden waren dennoch unumgänglich. Das gilt auch für den neuen Haushalt, der bei einer Enthaltung beschlossen wurde. Die Neuschulden belaufen sich auf 11 300 Euro. Der Gesamtschuldenstand Ende 2007 wird dann etwa 153 000 Euro betragen. Daher fallen 2007 mehr als 10 000 Euro Zinslasten an. Das Problem sind mangelnde Einnahmen. Zwischen 1998 und 2004 hat Gräfendhron als finanzschwache Gemeinde insgesamt zirka 88 000 Euro an Bedarfszuweisungen vom Land Rheinland-Pfalz erhalten. Diese Bedarfszuweisungen wurden jedoch abgeschafft. Und die Schlüsselzuweisungen des Landes, der Einkommenssteueranteil sowie Forst-, Jagd- und Fischereimaßnahmen reichen bei weitem nicht, um die laufenden Kosten zu decken. Es bleibt ein operatives Defizit von mehr als 13 000 Euro. Ortsbürgermeister Herbert Züscher meint: "In dieser Situation sind viele Gemeinden." Im Verwaltungshaushalt stehen Einnahmen in Höhe von 98 600 Euro 153 300 Euro an Ausgaben gegenüber. Diese enthalten jedoch die Abwicklung von Fehlbeträgen aus dem Vorjahr. Zu den übrigen Ausgaben gehören zum Beispiel Zinslasten und Beiträge zu den Grundschulen. Die derzeit vier Schüler schlagen mit 4420 Euro zu Buche. Für den Kindergarten Horath fallen 4050 Euro an. Der eigene Friedhof kostet Gräfendhron dieses Jahr 1340 Euro. Bei dieser finanziellen Lage ist jedoch zu beachten, dass in Gräfendhron in den nächsten Jahren keine größeren Investitionen nötig sind. Dieses Jahr sind im Vermögenshaushalt nur für die Behebung von Unwetterschäden aus dem Jahr 2000 Ausgaben in Höhe von 17 000 Euro vorgesehen. "Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren die notwendigen Investitionen getätigt. Daher ist sie in ihrer Entwicklung trotz der Schulden nicht gehemmt", sagt Michael Suska, Abteilungsleiter Finanzen im Thalfanger Rathaus. Dennoch müsse man in Gräfendhron darauf hoffen, dass von Länderseite die Finanzausstattung der Gemeinde verbessert werde, um die Investitionsfähigkeit der Gemeinde langfristig zu sichern.

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