Objekte mit Symbolkraft

HINZERATH. (urs) Das Angebot, sich von den Arbeiten mehrerer Künstler an verschiedenen Orten ein Bild zu machen, lockte erneut viele Kunstinteressierte zu einer Rundreise mit Stationen in fünf "Aufsprung"-Ateliers. Erstmals mit von der Partie war der Archäologiepark Vicus Belginum.

Gibt es Kunstobjekte, die geschaffen sind, damit der Betrachter mit ihnen spielen kann? Das Angebot zur aktiven Beteiligung kannte Gloria Mertes sonst nur für Kinder. Die "so gar nicht statisch wirkenden Skulpturen" des Künstlers Dirk Rothe seien aber für Erwachsene gemacht. "Das ist etwas ganz Innovatives für mich", sagte die Braunebergerin erfreut. Dabei hatten sie und Ehemann Josef eher zufällig nach Hinzerath gefunden. Eine Zeitungsnotiz hatte sie auf "Aufsprung", eine Ausstellung von 14 Künstlern an fünf Orten, aufmerksam gemacht. Die Beiden entschieden sich für einen Besuch der Vernissage im Kreativhaus. Mit dem Gebotenen seien sie sehr zufrieden, bestätigte Josef Mertes. "Ich denke, dass wir einen engen Kontakt halten werden." Ihm hätten es mehr die Skulpturen aus Keramik und Ästen angetan. "Was die manchmal für eine Symbolik darstellen", sagte er beeindruckt. Derweil schaute sich Klaus Gerber eine der Holzskulpturen genauer an, deren Herkunft aus einem Dachstuhl unverkennbar war. Das zu neuen Ehren gekommene alte Holz faszinierte den ehrenamtlichen Presbyter, der in Idar-Oberstein für die Gebäude der Kirchengemeinde zuständig ist: "Da war scheinbar mal der Wurm drin - die Spuren sind noch da." Für Brunhilde Gorges waren die ausgestellten Stücke zwar weniger überraschend, aber nicht weniger beeindruckend. Als Kunstinteressierte, die seit Jahren zu den Ausstellungen kommt, weiß sie jedoch ebenso das Rahmenprogramm zu schätzen, das in diesem Jahr mit Ingeborg Stein und ihrem Cristall-Baschet Ungewöhnliches zu bieten hatte. Ein Auftritt, der bei der Hundheimerin möglicherweise ebenso in Erinnerung bleiben wird wie vor Jahren der eines russischen Sängers: "Der hat gesungen - da blieb einem der Atem weg." Wie sie ist auch Gudrun Sperling eine treuer Gast des Hauses. "Ich bin öfter hier, auch regelmäßig auf den Werksausstellungen", erzählte die Hinzeratherin, deren größtes Augenmerk den Holzobjekten galt. Obwohl sie dafür nicht das passende große Gelände hätte. Ähnlich der Geschmack von Benjamin Koltermann. "Von den Holzfiguren haben mir zwei ganz gut gefallen", meinte der Thalfanger, für den ansonsten die Exponate der Vernissage "nicht ganz so sein Fall waren", wie er einräumte. Doch schließlich standen den Kunstfreunden in Hottenbach, Merscheid und Stipshausen noch weitere Ausstellungs-Orte offen. Als fünftes Atelier fungierte in diesem Jahr erstmals der Archäologiepark Vicus Belginum, der massiven Möbeln ebenso wie filigranem Schmuck und Gravuren Raum zur Präsentation bot. Wegen dieses neuen "Ateliers" hatte Museumsleiterin Rosemarie Cordie die Eröffnung der Vernissage übernommen.

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