Ochse und Esel dürfen nicht fehlen

Wie kommen Ochse und Esel in die Krippe? Pfarrer Alexander Kurp ist dieser Frage in einem Vortrag nachgegangen. Ein Engel soll die Tiere, die für Demut und Geduld stehen, dort hingeführt haben.

 Die restaurierten Krippenfiguren sollen bald wieder die Horather Kirche zieren. Pfarrer Alexander Kurp (rechts) nahm das zum Anlass, in einem Vortrag der Frage nachzugehen, wie Ochse und Esel an die Krippe kommen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die restaurierten Krippenfiguren sollen bald wieder die Horather Kirche zieren. Pfarrer Alexander Kurp (rechts) nahm das zum Anlass, in einem Vortrag der Frage nachzugehen, wie Ochse und Esel an die Krippe kommen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Horath. (urs) Das Motto, unter dem Pfarrer Alexander Kurp zu einem Vortragsabend ins Horather Pfarrhaus einlädt, stimmt nachdenklich. Denn im Grunde hat sich die Frage "Wie kommen Ochs und Esel an die Krippe" mancher der gut ein Dutzend Zuhörer bisher noch gar nicht gestellt. Schließlich erblickt Jesus von Nazareth doch in einem Stall das Licht der Welt. Und von daher ist es doch nur logisch, dass sich dort auch Ochs und Esel einfinden.

Kurps Anliegen ist es jedoch, die gesamte Thematik "Krippendarstellungen" theologisch zu beleuchten. Und dafür gibt es einen aktuellen Anlass: Denn die Pfarrgemeinde Horath hat ihre alten Krippenfiguren restaurieren lassen, um sie wieder in der Kirche aufzustellen. Kurp zufolge finden sich bereits in den Katakomben Roms Wandgemälde und Fresken, die sich mit der Geburt Jesu beschäftigten. Und spätestens seit 1223, als Franz von Assisi eine Art Krippenspiel aufgeführt habe, hätten Krippendarstellungen in vielen Kirchen ihren festen Platz gefunden. Die Krippe mit ihren Figuren habe dazu beigetragen, dass Weihnachten noch mehr gefeiert werde als das bedeutendere Osterfest.

Bereits der Prophet Jesaja erwähnt Ochs und Esel



Kurp spannt daher einen Bogen, der in Bethlehem seinen Anfang nimmt. Die Stadt werde nicht erst im Neuen Testament als Geburtsort Jesu erwähnt, sondern bereits in der Genesis, dem Ersten Buch der Bibel. Und auch Ochse und Esel werden laut Kurp schon sehr früh erwähnt. Als erstes Beispiel zitiert er den Propheten Jesaja (736 bis 701 vor Christus), der die Überheblichkeit der Menschen anprangert, die er wieder zum Glauben führen will: "Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn." An die Krippe der heiligen Familie geführt habe die beiden dann ein Engel, beruft sich Kurp auf die Erkenntnisse eines Kollegen. Auf der Suche nach Tieren, die Jesus und seiner Familie im Stall beistehen könnten, sei die Wahl des Engels auf Ochs und Esel gefallen, da die sich nicht mit Qualitäten brüsten, sondern "Demut und Geduld" verkörpern.

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