Old Shatterhand spielt mit dem Feuer

Zum 19. Mal locken die Karl-May-Festspiele die Winnetou-Fans in die Arena am Rande Mörschieds. Vier der insgesamt zwölf Vorstellungen des Stücks "Halbblut" liegen bereits hinter den Darstellern. Am Sonntag gab es zudem einen Rekord zu feiern.

Mörschied. (vm) Am 29. Juni ist der 100 000. Besucher der Karl-May-Festspiele in Mörschied begrüßt worden. Die Veranstaltung gibt es bereits seit 1990. Eine Schülerin aus Kalkhofen, Laura Jung, durchbrach die statistische "Schallmauer" und freute sich über die Ehrung, die Vorstandsmitglied Hartwig Frenz vornahm. Schönes Wetter, tolle Vorführungen: Die Veranstalter sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Saison 2008. "Eigentlich hatten wir wegen der Fußball-EM mit weniger Besuchern gerechnet. Das Gegenteil ist der Fall: Die Sonntagsvorstellungen waren bisher besser besucht als im vergangenen Jahr", erläutert Marlies Doehring vom Verein Freilichtbühne Mörschied. Auch der Kartenvorverkauf für die Vorführungen, die noch ausstehen, läuft gut. Viele Bestellungen kommen von Feriengästen, die in der Region Urlaub machen. Pleiten, Pech und Pannen sind in Mörschied eigentlich kein Thema. Kurios war bislang nur folgende Szenerie: "Am Sonntag nach der Premiere verließ unser Old Shatterhand unplanmäßig die Bühne. Wir wussten gar nicht, was los war", erzählt Doehring. Gleich darauf sei er zurückgekommen und nach einigen, nicht im Drehbuch stehenden Sätzen, ging das Stück weiter wie geprobt. Was war passiert? Zwei der Hauptdarsteller hatten ihren Auftritt verpasst und der routinierte Old Shatterhand Hans-Joachim Klein ging schnell hinter die Bühne, um einen Statisten zu schicken. Die beiden Säumigen wurden auf diese Weise benachrichtigt. Die beiden waren schnell zur Stelle, und die Crew konnte wie geplant fortfahren. Ansonsten hätte ein Teil dieser Szene ausfallen müssen. "Den Zuschauern wäre es wohl nicht aufgefallen, aber für die Akteure auf der Bühne war es so das Beste", sagt Doehring. Am gleichen Tag hatten die Veranstalter noch einen kleinen Bühnenbrand zu verkraften: In der letzten Szene wird von Senanda eine brennende Fackel in die Szenerie geworfen, damit eine spektakuläre Explosion ausgelöst wird. Diese Fackel fiel allerdings auf Matratzen, die dort als Polsterung lagen. Diese gerieten nach einiger Zeit in Brand, und die Mörschieder Feuerwehr musste ihren ersten Einsatz auf der Freilichtbühne leisten. Zum Glück war die Aufführung schon beendet. Verletzt wurde niemand, das Feuer war schnell gelöscht. Marcel Gillmann, der in diesem Jahr erstmals das Drehbuch geschrieben hat, ist mit allen Mitwirkenden sehr zufrieden: "Die anstrengende Probenarbeit hat sich gelohnt, denn den Zuschauern wird wirklich eine kurzweilige Karl-May-Erzählung geboten. Die Reaktionen sind durchweg positiv." Informationen über Termine erhalten Sie unter Telefon 06785/943390 und im Internet: www.freilichtbuehne-moerschied-ev.de.

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