Ordination gibt Rückenwind

Synodalassessor Andreas Nehls hat die bisherige Pfarrerin zur Anstellung Nicole Kuhns und ihren Mann, den Vikar Hubertus Kuhns, in Sohren ordiniert. Doch eine Pfarrstelle im Bereich der Landeskirche kann das Ehepaar nicht antreten: Sie gehen in die Schweiz.

 Das Ehepaar Kuhns (vorne) feierte mit Pfarrern aus der Region, Presbytern und weiteren Kollegen in Sohren seine Ordination. Foto: Kirchenkreis

Das Ehepaar Kuhns (vorne) feierte mit Pfarrern aus der Region, Presbytern und weiteren Kollegen in Sohren seine Ordination. Foto: Kirchenkreis

Sohren. (red) Die 30-jährige Theologin Nicole Kuhns leistet seit November 2007 in der Region Sohren/Büchenbeuren/Lötzbeuren ihren Dienst, während ihr Mann (31) sein Vikariat in Traben-Trarbach beendet. Der festliche Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Sohren beinhaltete einen der wichtigsten Augenblicke im Leben eines Pfarrers: die Berufung zum Dienst der öffentlichen Verkündigung und das Recht der selbstverantwortlichen Verwaltung der Sakramente.Pfarrer Andreas Nehls wies darauf hin, dass der Auftrag zur Verkündigung jedem Christen gegeben sei. Dennoch habe ein Pfarrer oder eine Pfarrerin einen besonderen Auftrag. Dienst und Privatleben seien kaum zu trennen, und nur wenige andere Berufsgruppen nehmen so stark Anteil an den Lebensgeschichten anderer Menschen."Die Ordination soll euch den Rücken stärken, euch Rückenwind geben für diese Aufgabe", sagte Nehls - "auch wenn ihr euren Dienst nicht hier bei uns ausüben dürft." Denn wegen der Kürzungen der Pfarrstellen in Verbindung mit dem neuen Auswahlverfahren der Rheinischen Landeskirche kann das Ehepaar Kuhns keine Pfarrstelle im Bereich der Landeskirche antreten. Auch Bewerbungen in anderen deutschen Landeskirchen sind zurzeit kaum möglich. Glücklicherweise haben die beiden Theologen eine Stelle in der Schweiz erhalten. Mit der Vergangenheit Frieden schließen

Nach der eigentlichen Ordination mit vielen Segenswünschen von Kollegen, Presbytern und Freunden ergriffen Nicole und Hubertus Kuhns selbst das Wort. Auf der Grundlage eines Textes aus dem Buch des Propheten Ezechiel thematisierten sie die Haltung vieler Menschen, dass man nichts ändern könne an den Missständen der Gegenwart. "Die Vergebung und die Fähigkeit, Frieden zu schließen mit der Vergangenheit, bringt uns auf den Weg der Umkehr und des Neuanfangs", sagte Nicole Kuhns. Auf den Gottesdienst folgte eine Feier im Gemeindehaus. Nicole Kuhns, die im Saarland geboren und aufgewachsen ist, studierte in Wuppertal, Erlangen und Heidelberg und leistete ihr Vikariat in Erkrath ab. Hubertus Kuhns wurde in Bamberg geboren, wuchs aber in Kierspe im Sauerland auf. Nach dem Studium, das er ebenfalls in Wuppertal, Erlangen und Heidelberg absolvierte, wurde er Vikar zunächst in Hilden, dann in Traben-Trarbach. Ab dem 1. Oktober übernimmt das Pfarrerehepaar, das eine zweijährige Tochter hat, die Pfarrstelle Steinhausen im Schweizer Kanton Zug.

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