Ortsdurchfahrt Gonzerath: Nicht jeder hält sich ans Tempolimit

Gonzerath · Acht Wochen lang passieren wesentlich mehr Autos als sonst die B 269 in Gonzerath. Grund sind die erforderlichen Umleitungen wegen der Baustelle beim Archäologiepark Belginum.

 Weil die Hunsrückhöhenstraße gesperrt ist, wird der Verkehr durch die Gonzerather Ortsdurchfahrt geleitet. Entsprechend stark befahren ist die Straße. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Weil die Hunsrückhöhenstraße gesperrt ist, wird der Verkehr durch die Gonzerather Ortsdurchfahrt geleitet. Entsprechend stark befahren ist die Straße. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Gonzerath. Eine Bundesstraße, die durch einen Ort führt, ist für alle Anwohner wegen des oftmals starken Verkehrs eine Belastung. Doch für die Gonzerather kommt es gerade knüppeldick. Denn wegen der Sperrung der Hunsrückhöhenstraße aufgrund des Kreuzungsumbaus beim Archäologiepark Belginum wird der Verkehr auf der vielbefahrenen B 327 ab Morbach über die B 269 umgeleitet. Wegen der schlechten Witterungsverhältnisse ist die Sperre mit vier Wochen doppelt so lange wie geplant, teilt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) als zuständige Behörde mit. Und wenn diese, wie vorgesehen, ab kommender Woche aufgehoben wird, verläuft bis zum 17. Juli die nächste Umleitung durch Gonzerath: Dann werden die B 50 ab Kommen und die sogenannte Kaffeestraße (L 158) ab dem Blockhaus wegen des Anschlusses an den Kreisverkehr beim Archäologiepark gesperrt.
Fahrzeuge, die von Bernkastel-Kues oder Mülheim auf den Hunsrück und weiter in Richtung Flughafen Hahn wollen, werden dann erneut durch Gonzerath und die B 269 nach Morbach zum Anschluss an die B 327 geführt. Das ärgert den Gonzerather Felix Assmann. An der Umleitung des Verkehrs durch den Ort führe zwar kein Weg vorbei. "Warum man aber die Bevölkerung nicht durch ein paar läppische Schilder mit 30 Kilometern pro Stunde zu schützen bereit ist, entzieht sich barer menschlicher Überlegungen", sagt Assmann.
Tempomessanlage installiert


Auch dem Gonzerather Ortsvorsteher Dietmar Thömmes ist die erhöhte Unfallgefahr durch den starken Verkehr und die schnellen Geschwindigkeiten, die im Ort gefahren werden, bewusst. "Wenn die Kinder morgens an der Schulbushaltestelle stehen, tun sie einem leid", sagt er. Er habe im Gespräch mit dem Bürgermeister versucht, wenigstens auf eine Geschwindigkeitsbeschränkung für Lkw hinzuwirken, doch sei der LBM nicht darauf eingegangen, sagt er. Allerdings sei eine zusätzliche Messanlage, die den Autos ihre Geschwindigkeit anzeigt, installiert worden. "Aber es sind zu viele, die sich nicht ans Tempolimit halten", sagt der Ortsvorsteher.
LBM: 30er-Zone nicht möglich


Wie begründet es der LBM als zuständige Behörde, dass kein Tempolimit eingerichtet worden ist? "Da die Bundesstraße B 269 als übergeordnete Verbindungsstraße dient, ist hier die Einrichtung einer 30er-Zone nicht gegeben", heißt es dazu. Bürgermeister Andreas Hackethal sagt, dass sich die Verwaltung gegenüber dem LBM klar positioniert und weitere Verkehrsregulierungen empfohlen und eingefordert habe. Details nennt er keine. Hackethal sagt, die Ortsdurchfahrt Gonzerath liege in der Zuständigkeit der Bundesrepublik Deutschland und des LBM, der eine entsprechende Maßnahme anordnen müsste. Dies sei bisher nicht erfolgt. cst

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort