Paten für weiße Riesen gesucht

WENIGERATH. Seit sich im ehemaligen Munitionslager die Windräder drehen, scheint über der Energielandschaft Windstille zu herrschen. Doch der Schein trügt. Denn hinter den Kulissen tut sich einiges.

Zum Konzept der "Morbacher "Energielandschaft" gehört die touristische Vermarktung. Doch dieser Aspekt sollte erst zu einem späteren Zeitpunkt zum Tragen kommen. Dann nämlich, wenn auch der zweite Bauabschnitt realisiert ist. Derzeit sind dort "nur" die 14 Windräder und eine große Fotovoltaik-Anlage zu sehen. Doch spätestens seit der Berichterstattung in überregionalen Medien laufen in der Gemeindeverwaltungen die Telefone heiß. Die Nachfrage nach Führungen, die über den Winter eingestellt worden waren, ist sehr groß. Michael Grehl von der Morbacher Gemeindeverwaltung hat in diesem Jahr schon zahlreiche Gruppen mit bis zu 70 Teilnehmern durch die Energielandschaft begleitet. Darunter Schulklassen, Firmen, Vereine, Politiker und französische Studenten. Sogar aus Chile hat sich Besuch angesagt. Hilfe tut daher Not.Alles läuft auf Hochtouren

Deshalb ist Michael Grehl auf der Suche nach Paten für dieses Projekt. Diese sollen nach entsprechender Einweisung Interessierte über das Gelände führen und deren Fragen beantworten. Zahlreiche Freiwillige haben sich bereits gemeldet. Aber vor allem für Führungen unter der Woche sucht er noch.Zwei Paten der ersten Stunde sind Peter Sauer und Erich Gauer, Mitglied des Regionalvereins Eifel Mosel Hunsrück. "Die lebenswichtigen Dinge, die die Region zur Verfügung hat, werden hier aufbereitet", begründet Gauer seine Entscheidung. Denn Energie brauche der Mensch immer. Dem Hoxeler ist es ein Anliegen, "die Ressourcen der Region zu nutzen und sie für die Enkel zu erhalten."Ziel der Gemeinde ist, dem Eindruck entgegen zu wirken, auf dem Gelände sei Windstille eingekehrt. Zwar sei nicht viel zu sehen - doch "hinter den Kulissen läuft alles auf Hochtouren", so Grehl. Zum Beispiel die Planungsaufträge der Gemeinde, für die der Rat im Februar (der TV berichtete) seine Zustimmung gab. So wird analysiert, in welchen Mengen Holz, Gras, Gülle oder Rapsöl vorhanden sind oder zu welchen Kosten sie wie geliefert werden können. Weitere Fragen sind: Welche Firmen könnten als Energiegewinner oder Wärmeabnehmer angesiedelt werden? Sollten Anlagen auf dem Gelände oder lieber bei einem Bauern errichtet werden? Ziel ist die effizienteste Nutzung von Abwärme, wie der einer Biogasanlage beispielsweise für den Betrieb einer Pellet-Anlage. Dabei sollen Energie, Gewerbe, Tourismus und Naturschutz integriert werden. Parallel dazu wurden laut Grehl bereits einige Firmen angefragt. Mit dem Bau einer Biogasanlage könnte zum Jahresende begonnen werden. Ebenso mit dem einer Windkraftanlage mit Aussichtsgondel, an der das Besondere ist, dass sie bei laufendem Betrieb bis zu einer Höhe von 60 Metern bestiegen werden kann. Noch etwas Zeit wird bis zum Bau des Info-Zentrums vergehen, da dieses nur Sinn macht, wenn feststeht, was gebaut wird. Bis dahin wird diese Funktion ein Gebäude im Eingangsbereich übernehmen. Anfragen für die vorgesehene Computer-Unterstützung laufen bereits.Wer an einer Patenschaft interessiert ist, kann sich bei Michael Grehl, Gemeindeverwaltung Morbach, Telefon 06533/71-317 melden.

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