Pause für die Pistensause

ERBESKOPF/GRÄFENDHRON. Die neue naturnahe Sommerrodelbahn am Erbeskopf stieß auf großes Interesse. Knapp 9000 Mal sausten in den vergangenen sieben Wochen Touristen und Einheimische mit bis zu 42 Stundenkilometern die Erbeskopf-Piste hinunter. Ab sofort ist der Betrieb für dieses Jahr eingestellt.

Goldene Novembertage laden momentan noch zu Freizeit-Aktivitäten unter freiem Himmel ein. Doch für die Sommerrodelbahn am Erbeskopf hat die Winterpause bereits begonnen. "Es ist tierisch kalt", sagt Thomas Züscher von der Gräfendhroner Investorenfamilie. Nach den Herbstferien seien auch die Besucher ausgeblieben.An Ostern soll‘s weitergehen

Doch das Personal kann noch nicht die Hände in den Schoß legen. Zunächst werden die Einzelteile markiert, damit in der Woche drauf die Bahn abgebaut werden kann. Bobs und Rohre müssen für den Winter "eingemottet" werden. Die Zahl der Liftgehänge wird wieder aufgestockt. Denn die Rodelbahn, die den Skilift mitnutzt, benötigt nur 45 der insgesamt 62 Gehänge. Die langen Liftbügel werden durch kurze ersetzt. Das Markieren der Rohre ist notwendig, damit man im Frühjahr die "Puzzleteile" wieder richtig zusammensetzen kann. Das kann frühestens der Fall sein, wenn der Liftbetrieb für den Wintersport eingestellt ist. An Ostern, so schätzt Züscher junior, soll es wieder soweit sein. Mit der Nachfrage sind die Züschers bisher mehr als zufrieden. Knapp 9000 Fahrten absolvierten Touristen und Einheimische seit der Eröffnung Mitte September mit der neuen Rodelbahn. Und wo die Leute überall herkommen: von der Nahe, aus dem Saarland und aus dem Raum Trier. Die Betreiber registrierten vor allem viele Autos mit Birkenfelder Kennzeichen. Und natürlich viele Holländer, die vom Hambachtal, Ferienpark Himmelberg und der Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf (Ute) zum höchsten Berg von Rheinland-Pfalz fanden. Auch Schulklassen nutzten das neue Angebot in Kombination mit dem Hunsrückhaus. Auf die Dauer hoffen die Züschers auf rund 75 000 Rodel-Fahrten im Jahr. Knapp 9000, das sind laut Vater Herbert Züscher mehr, als er erhofft hatte. Er findet es "gut, dass die Bahn so einschlägt". Bis zu einer Stunde lang hätten sich die Besucher vor allem an Wochenenden am Lift gedulden müssen. Auch Klaus Hepp von der Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf (Ute) zieht eine positive Bilanz: "Das war eine Übungsphase bei hervorragenden Bedingungen." Insbesondere das Wetter hätte besser nicht sein können. In der Betriebszeit der neuen Bahn hätte es kaum Regengüsse gegeben. Allerdings dürfe man in 2006 nicht in einen Trott verfallen, rät Hepp nicht nur der Investorenfamilie, sondern allen Beteiligten am Erbeskopf. Vor wenigen Tagen hatten die Gräfendhroner übrigens ungewöhnlichen Besuch am Erbeskopf. Thomas Zinßmeister, Geschäftsführer der Gartenschau Kaiserslautern, schaute sich vor Ort um. Er interessierte sich aus dienstlichen Gründen für die Rodelbahn. Damit das Gelände in Kaiserslautern auch Jahre nach der eigentlichen Großveranstaltung attraktiv bleibe, sei man weiterhin auf der Suche nach neuen Attraktionen. Ob allerdings bald eine naturnahe Sommerrodelbahn nach Hunsrücker Modell auf dem Gartenschau-Gelände in Kaiserslautern entsteht, sei derzeit noch völlig offen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort