Pellets-Anlage platzt aus allen Nähten

Die Nachfrage nach Holzpellets ist erheblich größer als ursprünglich erwartet. Noch in diesem Jahr wird die Anlage in Wenigerath erweitert. Jetzt wollte auch der Idar-Obersteiner Bürgermeister Frank Frühauf wissen, wie diese umweltfreundliche Technik funktioniert.

 Zertifizierte Ware höchster Qualität kommt aus der Pelletieranlage. Betriebsleiter Frank Brusius (links) und Anja Fett (rechts) konnten Bürgermeister Frank Frühauf von der Effektivität des Systems überzeugen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Zertifizierte Ware höchster Qualität kommt aus der Pelletieranlage. Betriebsleiter Frank Brusius (links) und Anja Fett (rechts) konnten Bürgermeister Frank Frühauf von der Effektivität des Systems überzeugen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Wenigerath. (doth) Es ist laut im Reich der Betriebsleiter Frank Brusius und Anja Fett, die für Vertrieb und Logistik zuständig ist. "Unsere Holzpellets gehen weg wie warme Semmeln", sagen die beiden beim Rundgang, für den die Anlage aber abgestellt werden muss um sich verständigen zu können. Immer mehr wird Brusius zum "Fremdenführer", denn die Effektivität der Anlage hat sich mittlerweile bis nach China herumgesprochen. Dass zwei Kilogramm Pellets so warm machen wie ein Liter Heizöl und das für ganze 37 Cent ist angesichts explodierender Ölpreise ein sehr starkes Argument. 450 Kunden wurden bereits überzeugt - Tendenz steigend."Heizungsbauer und Kesselhersteller machen die Rechnung auf, dass sich eine Umrüstung von Öl auf Holzpellets schon ab 3500 Liter Jahresverbrauch lohnt", weiß Brusius. Die Wenigerather Anlage, die jetzt 8500 Jahrestonnen der zertifizierten Ware produziert und die noch bis auf 20 000 Tonnen ausgebaut werden soll, läuft rund um die Uhr. Die hohe Nachfrage führt bereits zu Konsquenzen. Die Anlage soll noch in diesem Herbst erweitert werden. Das war erst für 2009 geplant. "Noch in diesem Jahr kommt in der ehemaligen Bombenwartungshalle der amerikanischen Streitkräfte eine Brikettierstraße hinzu. Damit können auch Kaminöfen natürlich beheizt werden", kündigt juwi-Sprecher Thomas Berg an. Ferner sind die höchste Windkraftanlage der Welt, das 15. Windrad, und eine Abfallvergärungsanlage geplant, in der Gas entsteht, das wiederum in Strom umgewandelt wird.Was bringt die Pellet-Technik einer Stadt wie Idar-Oberstein? "In Schulen haben wir bereits Pelletheizung. Wir werden weiter alle Alternativen zu fossilen Brennstoffen prüfen", antwortet Frank Frühauf entschlossen. Die jeweilige Situation vor Ort sei jedoch zu beachten. Man könne nicht eine komplette Stadt auf Pellets umstellen.Von der Anlage ist Frühauf fasziniert: "Unsere Gremien sollten sich das ansehen."Immer länger wird die Liste der Besucher, die sich bei Frank Brusius über die umweltfreundliche Brennstoffgewinnung informieren wollen. Die Chinesen waren schon da, Algerier und Amerikaner auch. Informationen über das Heizen mit Holzpellets gibt es im Internet vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ( www.bafa.de, Stichwort Energie), der Energieagentur Rheinland-Pfalz ( www.eor.de), der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz ( www.vz-rlp.de, Stichwort Energie und Umwelt) und dem Umweltministerium ( www.mufv.rlp.de).

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