Perspektiven durch Umwelthöfe

MORSCHEID-RIEDENBURG. (red) Auswege für Land- und Forstwirtschaft aus der globalen Abhängigkeit zu suchen, das war Hauptgegenstand eines Bürgergesprächs, zu dem rund 25 Interessierte kamen.

Der Regionalverein Eifel-Mosel-Hunsrück veranstaltete zum Thema "Land- und Forstwirtschaft - Spiegel der Gesellschaft" in Kooperation mit der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), Ortsgruppe Morscheid, ein Bürgergespräch, in dem der Referent Erich Gauer über aktuelle Fragen aus Wald, Feld und Flur der Region mit Menschen aus Politik, Verwaltung, sowie Land- und Forstwirtschaft ins Gespräch kommen wollte. Dabei zeichnete Gauer aus der Historie heraus die Situation der Forstwirtschaft und des Waldes gestern und heute. Die globale Abhängigkeit lasse sich auch im Forst dramatisch nachweisen, ist der ehemalige Forstoberamtsrat überzeugt. Die Schäden sind das Ergebnis der Umweltbelastungen, die zurückzuführen sind auf eine nicht nachhaltige Forstwirtschaft und auf die zunehmende Industrialisierung mit Kohlendioxid-Belastung und saurem Regen. Die intensive Bewirtschaftung in der Landwirtschaft wirke sich zudem nachteilig für den Wasserhaushalt des Bodens aus. Die von Erich Gauer zitierte Studie des Club of Rome von 1972 habe dabei gerade heute ihre Gültigkeit nicht verloren. In "Die Grenzen des Wachstums" wurden eine Reihe von Szenarien entwickelt.Warnung vor weltweiten Krisen

Sie berücksichtigen die Wechselwirkungen zwischen Bevölkerungsdichte, Nahrungsmittelressourcen, Energie, Material und Kapital, Umweltzerstörung und Landnutzung. Stärker als je zuvor tendiere die Menschheit gegenwärtig zu beschleunigtem Wachstum der Bevölkerung, rascherer Nutzung von Boden, Steigerung von Produktion, Verbrauch und Erzeugung von Schadstoffen. Die Autoren wollten vor weltweiten Krisen warnen, die entstehen können, wenn diese Tendenzen anhalten, und Wege zu Veränderungen aufzeigen. Der Regionalverein Eifel-Mosel-Hunsrück vertritt diese Leitlinien seit vielen Jahren. Die vom Regionalverein angedachten Umwelthöfe können eine wichtige Ergänzung von "Energielandschaften" sein. Menschen mit vielseitigen Ausbildungen können dort angesiedelt werden, die von der Werbung regenerativer Rohstoffe für die Energiegewinnung, der Kinderbetreuung bis zur Grabpflege die Mitarbeiterreserve der Region bilden könnten. Die Konzeption "Umwelthof" sieht eine genossenschaftliche Selbstverwaltung vor und könnte arbeitslosen Menschen in der Region eine neue Perspektive bieten. Es wurde lebhaft diskutiert. Erich Gauer und der Regionalverein wollen derartige Gespräche weiter anbieten.

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