Preise steigen - Nachfrage nicht

Obwohl an den Tankstellen immer öfter Rekordpreise zu zahlen sind, scheint das Interesse an Fahrgemeinschaftsbörsen nicht gestiegen zu sein.

 Abgesehen von den Mitfahrer-Parkplätzen werden auch Fahrgemeinschafts-Börsen nach wie vor dankbar angenommen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Abgesehen von den Mitfahrer-Parkplätzen werden auch Fahrgemeinschafts-Börsen nach wie vor dankbar angenommen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach/Thalfang. Die hohen Preise an den Tankstellen lassen Autofahrer stöhnen. Ein steigendes Interesse an Fahrgemeinschafts-Börsen scheint da naheliegend.

Im Raum Morbach/Thalfang ist das Interesse jedoch relativ unverändert, wie die zuständigen Mitarbeiter der Verwaltungen versichern.

Eine größere Nachfrage gebe es nur dann, "wenn die Auszubildenden ins Leben gelassen werden", hat Karl-Heinz Erz über die Jahre erkannt. Als Leiter der Tourist-Information Morbach betreut er auch die in unregelmäßigen Abständen im Amtsblatt veröffentlichte Fahrgemeinschafts-Börse.

Die Liste erscheine immer dann, wenn sich aufseiten von Bietern oder Suchenden etwas ändere. In den meisten Fällen seien dann neue Suchende oder neue Anbieter angegeben. Bei Letztgenannten komme es aber nur selten vor, dass einer sich bei der Verwaltung abmelde. Die Pflege der Daten sei daher ein leidiges Thema, bedauert Erz. "Man müsste laufend nachfragen." Grundsätzlich werde das Angebot jedoch dankbar angenommen. Sogar aus Kleinich oder Longkamp hätten schon Leute angerufen.

Allerdings könne er nicht sagen, wie oft solche Fahrgemeinschaften, die aus Gründen des Datenschutzes ohne Telefonnummer angeboten werden, letztlich zustande kommen.

Angelaufen ist die Mitfahrbörse der Einheitsgemeinde Morbach übrigens bereits im August 1996. Hauptsächlicher Beweggrund sei damals das problematische Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln gewesen. Ein Beispiel: "Die Berufsschüler hatten keine Chance, mit dem Bus in die Berufsschule nach Trier zu kommen," sagt Erz.

Steigende Spritpreise haben keine Auswirkungen



Die steigenden Spritpreise machen sich laut Erz hingegen überhaupt nicht bemerkbar. Zurückzuführen sei das wohl auf die zunehmend flexiblen Arbeitszeiten: "Sobald der Eine Überstunden macht, muss der Andere warten.

In der Verbandsgemeinde Thalfang, die seit 1997 eine Fahrgemeinschaftsbörse pflegt, gibt es ähnliche Erfahrungen. Das Interesse an Fahrgemeinschaften sei "eigentlich gleichbleibend", bilanziert Martin Steinmetz vom Ordnungsamt. In den vergangenen Jahren seien die Nachfragen zwar stets häufiger geworden, ein wachsender Bedarf aufgrund der Benzinpreise sei aber nicht zu verzeichnen. Letztlich werde es aber solche Angebote immer geben und auch entsprechende Nachfragen - vor allem nach Trier und zurück, ist Steinmetz überzeugt.

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