Pures Allgäu im Hunsrück

GONZERATH (doth). Was die Münchner können, können wir schon lange, sagte sich der Vorstand des SV Gonzerath vor fünf Jahren und organisierte ein zünftiges Oktoberfest in der damals nagelneuen Schackberghalle. Die zünftige Wies'ngaudi wurde zum Inbegriff für Stimmung durch und durch.

Vorsitzender Heiko Herlach mobilisierte auch diesmal über 60 Helfer, die den Gästen zwei unvergessliche Abende boten: Rock für die Jugend und Oktoberfeststimmung für alle Generationen. Die Band "Sixty-Nine" hat sich ganz auf das Schaffen eines Brian Adams konzentriert. Wer die Augen schloss, konnte sich den Briten mit der rauchigen Stimme gut auf der Bühne vorstellen. Das kam bei den jungen Fans am ersten Abend an. Noch weiter steigerte "Jacky's Corner" die Stimmung am Oktoberfest-Rock-Abend. Doch dann ging die Arbeit für die Helfer erst richtig los. "Wir mussten den ganzen Saal in ein Oktoberfest-Zelt verwandeln", erklärte SV-Vorsitzender Heiko Herlach. Denn am zweiten Abend, da sollte die Stimmung auf den Siedepunkt kommen. Die "Alpenstones" waren angesagt, eine Band, die mit ihrer Mischung aus kernigem "Alpenrock", deutschem Schlager und Deutsch-Rock in Süddeutschland für Furore sorgt. Die "sieben Mann pures Allgäu" hatte sich eine SV-Delegation zuvor auf anderen großen Oktoberfesten der Region angeschaut und kam zu dem Schluss: "Die müssen wir auch haben." Das allein genügt jedoch noch nicht. Nach einem Selbsterfahrungstrip in München wissen die Macher ganz genau, was das anspruchsvolle Publikum außer eine zünftigen "Musi" noch braucht, nämlich Haxen mit Kraut, Leberkäs, Weißwurst, Brezeln und jede Menge bayerisches Bier. Von allem war reichlich vorhanden, musste es auch, denn das Gonzerather Publikum brachte einen guten Hunger mit und erwies sich als äußerst trinkfest.Sogar ein Dudelsack war zu hören

Die Professionalität der "Alpenstones" bewies sich bereits nach wenigen Minuten. Mit gut ausgesteuertem Sound, Musikern, die alle mehrere Instrumente, darunter auch ein Dudelsack, beherrschten, bayerisch gefärbten Texten und Jodelakrobatik dauerte es nicht lange, bis die ersten im Publikum auf den Bänken standen. Das "Bayern-Feeling" schlug voll durch. Aber auch der Kölner Karneval kam mit "Viva Colonia" nicht zu kurz. Wie war die Band mit ihrem Gonzerather Publikum zufrieden? Keyboarder Joachim Spieß dazu: "Die ersten Minuten war es etwas schwer, aber dann gingen alle großartig mit, egal ob wir bekannte Stücke oder eigene Songs spielten." Und das funktionierte auch weiter so bis nachts um 2 Uhr. Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Saal, und ohne Zugaben kamen die Allgäuer nicht von der Bühne. Wieso kommt diese Musik so toll an? Familie Stürmer aus Gonzerath, die mit drei Generationen einen ganzen Tisch besetzte, formulierte es so: "Diese Musik macht Laune und es wird auf Deutsch gesungen. Das versteht man wenigstens." Richtig, der Abend begeisterte drei Generationen.

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