Rasant fahren, gemütlich plaudern
Was den einen die Musik, ist den anderen der große Rummel bei der Morbacher Kirmes. Vor allem aber lockt die Aussicht, jede Menge Bekannte zu treffen.
Morbach. Dabei sein ist alles bei der Morbacher Kirmes. Wer sich nicht allzu lang für das Treiben begeistern kann, schaut wenigstens kurz vorbei. Für viele ist es ein Muss, rund ums Zentrum zu flanieren und mal bei Kirmesbuden und Fahrgeschäften anzuhalten, mal für ein Thekengespräch an einem der Vereinsstände stehen zu bleiben. Wo sonst bietet sich die Gelegenheit, mit so vielen Bekannten zu plaudern. Ständig gibt es irgendwo ein freudiges Hallo.Derweil drängeln sich an den Fahrgeschäften eingefleischte "Scooter"- und "Break Dance"-Fans. Vor allem für viele Jüngere wäre eine Kirmes ohne "Knupp auto" und rasante Karussellfahrten keine richtige Kirmes. "Hier geht die Party", steht daher für Dominik Michels fest. "Das ist das kommunale Fest", bekräftigt Pascal Krämer. Es sei einfach schön, zwischen all den Leuten freundschaftlich und gemütlich einen zu trinken. Die Mädels sehen das genauso. Für Michelle Krämer sind das Wichtigste an der Kirmes die "Break Dance"-Runden, für die sie das mit Ferienjobs verdiente Geld gern spart: "Ich lasse meist so 100 Euro hier." Aber es sei auch einfach schön, Leute zu sehen, die man das ganze Jahr über nicht treffe, meint Freundin Laura Steffgen. Auch Linda Eberhard ist bei Kirmes meist beim "Break Dance" anzutreffen. Die Musik, die parallel auf vier Bühnen geboten wird, ist für sie Nebensache.
Für andere Kirmesbesucher ist sie eher die Hauptsache. Denn was den einen der Rummel, ist den anderen die Musikmeile. In der ganzen Gegend gebe es keinen Ort, der mit so vielen Musikbühnen aufwarte, ist Heinz Bastian überzeugt. Zeitweise ist ein echtes Kontrastprogramm angesagt. So heizt "Plug Out" von der Feuerwehrbühne mit Coverrock ein, während nebenan beim Musikverein "Musikanten" einziehen oder oben von der Kirche her spanische Gitarrenklänge zu hören sind.
Für Waltraud Helbrich aus Malborn gibt es nie eine Qual der Wahl: "Ich komme jedes Jahr her, um Plug Out zu hören." Die seien einfach gut: "Wo hört man sonst handgemachte Musik?"
