Rauchende Köpfe im Jugendparlament

RAPPERATH. (sel) Da rauchten nicht nur die Zigaretten, sondern auch die Köpfe: Auf der jüngsten Sitzung des Jugendparlamentes (Jupa) ging es bei der Diskussion um die Vergabe des Sitzes im Sozialausschuss hoch her. Auf eine Lösung konnten sich die Jung-Parlamentarier nicht verständigen.

Beim ersten Tagesordnungspunkt in Rapperath, dem Spielplatz-Check, den die Mitglieder auf den einzelnen Spielplätzen der Ortsbezirke durchführen wollen, herrschte noch Einigkeit. Petra Dietrich und Simone Schabbach vom Kindergarten Morbach waren eingeladen worden und sollen sich bei der Überprüfung um den pädagogischen Aspekt kümmern. Doch mit guter Stimmung und eitel Sonnenschein war es bei der Diskussion um den Sitz im Sozialausschuss endgültig vorbei. Den hätte nach dem Beschluss der Jungparlamentarier eigentlich Ramona Schneider erhalten sollen. Die CDU-Fraktion, die in dieser Legislatur-Periode den Platz zur Verfügung stellt, hatte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates überraschenderweise Maximilian Rahn und Christian Nauerth als Stellvertreter vorgeschlagen. Der Aufforderung Ramona Schneiders, das Amt nicht anzunehmen, wollen die beiden nicht nachkommen. "Ich sehe da kein Problem. Schließlich bin ich von einer absoluten Mehrheit gewählt worden", so Rahn. Das wertete die Jupa-Chefin als Affront gegen die Arbeit des Jupa: "Damit werden wir ins Abseits gestellt." Die 19-Jährige befürchtet Konsequenzen für die Zukunft: "Wenn wir das mit uns machen lassen, können wir bei anderen Beschlüssen auch übergangen werden." Auch über den Grund für das Verhalten der CDU-Fraktion wurde hitzig diskutiert. "Du bist eben die Tochter deines Vaters", machte Rahn auf die Tatsache aufmerksam, dass Vater Karlheinz Schneider der SPD-Fraktionssprecher im Gemeinderat ist. Das wollte die Kontrahentin nicht gelten lassen. Wenn es darum gegangen wäre, die parteipolitische Bindung außer Acht zu lassen, hätte auch Christina Nauerth nicht als Stellvertreter gewählt werden dürfen, so die Jupa-Chefin.Meinungen waren festgefahren

Denn seine Mutter sitze für die CDU im Rat. Rahn sah in der Besetzung jedoch kein Problem: "Ich bin als Mitglied des Jupa in diesem Ausschuss und nicht für irgendeine Partei." So unterschiedlich die Meinungen waren, so festgefahren waren sie. Daran konnten auch die Vermittlungsversuche von Daniel Schäfer, der das Jupa von Seiten der Gemeinde begleitet, nichts ändern. Lediglich auf eine Vertagung konnte man sich auf Schäfers Vorschlag hin einigen, "um wieder ein bisschen runterzukommen, einen Pulsmesser will ich hier nämlich lieber gar nicht erst anbringen", so Schäfer. Das Jugendparlament trifft sich zur nächsten Sitzung am Donnerstag, 7. Oktober, 20 Uhr im Besprechungsraum I im Rathaus.

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