Redakteure in der Unterwasserwelt

MORBACH. (fab) Unter dem Motto "Kinder helfen Kindern" konzipiert der Morbacher Kindergarten ein Musical, das am 16. Juli im Festsaal der Baldenauhalle aufgeführt wird. Die Einnahmen der Veranstaltung werden zu Gunsten kranker Kinder in der Region gespendet.

Die Vorbereitungen zur Aufführung laufen im Morbacher Kindergarten auf Hochtouren. Das Besondere am Konzept des Musicals ist, dass nicht die Erzieherinnen, sondern die Kindergartenkinder die Redakteure sind, und später auch als Darsteller auf der Bühne stehen. In einem extra eingerichteten Redaktionsbüro treffen sich die kreativen Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren fast täglich zur Redaktionssitzung und lassen ihrer Phantasie zum Thema "Unterwasserwelt" freien Lauf. Jeder Redakteur erzählt in freier Rede eine etwa zehnminütige Geschichte. "Ein kleiner Fisch hat Angst vor dem großen Hai und versteckt sich in einer Höhle", erzählt die sechsjährige Diana. Marie schildert, wie eine Meerjungfrau sich mit einer Qualle anfreundet, und Fabian berichtet von einer großen Schatztruhe, die Delfin Flipper vor den bösen Piraten verteidigt. "Wir arbeiten ohne eine Vorlage. Die Ideen kommen von den Kindern und wir koordinieren das Ganze," betont Erzieherin Isabelle Rosell. Anschließend werden die spannenden Geschichten auf ein Blatt Papier gemalt und im Redaktionsbüro vorerst an der Wand archiviert. "So lernen die Kinder Schritt für Schritt, wie so etwas funktioniert", erklärt Erzieherin Brigitte Petry-Künzer, die mit ihren Kolleginnen die komplette Ideensammlung der Kinder in ein Konzept packt, das dann als Musical aufgeführt wird. Alle gemalten Bilder dienen als Vorbild für das Bühnenbild und die Kostüme. "Hierbei hoffen wir sehr auf die Mitarbeit der Eltern", sagt Rosell. Prominente musikalische Hilfe erhofft sich der Kindergarten von Komponist Thomas Schwab und vom Morbacher Musiklehrer Guido Bollig. "Es wäre toll, wenn wir beide mit ihrer Erfahrung für unser Projekt gewinnen könnten", sagt Rosell, die bereits mit den Musikern Kontakt aufgenommen hat. Der Erlös wird für kranke Kinder in der Region gespendet. "Uns ist es ganz wichtig, dass die Kinder lernen und spüren, dass es noch andere gibt, denen es nicht so gut geht", sagt Brigitte Petry-Künzer zum Lerneffekt.

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