Wolzburg. (HMB) Bei einem Spaziergang in der Umgebung ihres Heimatortes Wolzburg hörte Felizitas Schuh vor Kurzem ein zartes Fipsen aus der nahen Wiese. Sie wurde neugierig und wollte wissen, wer diese jammervollen Laute von sich gab. Und sie staunte nicht schlecht, als sie plötzlich vor einem jungen Rehkitz stand.

Obwohl sie sah, dass das kleine Tier Verletzungen am Kopf hatte, zog sie sich, ohne das Kitz zu berühren, vorsichtig zurück. Als Schuh zurück im Ort war, erzählte sie ihren Nachbarn, dem Ehepaar Geisler, von ihren Beobachtungen.

Wusste sie doch, dass Gisbert Geisler Förster war und heute Leiter des Wildfreigeheges Wildenburg in Kempfeld ist. In der Hoffnung, dass die Rehmutter ihr Junges weiter versorgen würde, blieben alle für den Rest des Tages dem Fundort fern.

Als Schuh und Geisler das Rehkitz am späten Abend noch immer an der gleichen Stelle vorfanden, war ihnen klar, dass die Mutter nicht mehr zu dem verletzten Kitz zurückgekehrt war. Sofort erklärte sich Schuh bereit, die Pflege des Tieres zu übernehmen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten - das Kitz konnte den Kopf nicht heben und lief im Kreis - ist der Pflegling inzwischen wohlauf.

Inzwischen pflegt auch Doris Geisler ein junges Bockkitz. Seit dieses Findelkind vor einigen Wochen im Wildfreigehege Wildenburg abgegeben wurde, hat sie die aufwändige Pflege übernommen. Für Geisler ist es nicht das erste Wildtier, das sie aufzieht. 2007 päppelte sie zwei Steinmarder auf und in diesem Jahr ein junges Eichhörnchen. Die Steinmarder sind im Wildfreigehege untergebracht, das Eichhörnchen wurde vor zwei Wochen ausgewildert.