Reparatur-Arbeiten unter Hochdruck

Die Renovierungsarbeiten bei der Firma Ludwig Kuntz in Morbach laufen auf Hochtouren. Im dortigen Spanplattenwerk hatte es in der vergangenen Woche gebrannt. Mittwoch oder Donnerstag soll die Produktion in dem betroffenen Bereich wieder anlaufen.

 Arbeiter entfernen mit Hilfe von Teleskopkränen schadhafte Teile der Dachkonstruktion des Spanplattenwerkes der Firma Ludwig Kuntz in Morbach. TV-Foto: Hermann Bohn

Arbeiter entfernen mit Hilfe von Teleskopkränen schadhafte Teile der Dachkonstruktion des Spanplattenwerkes der Firma Ludwig Kuntz in Morbach. TV-Foto: Hermann Bohn

Morbach. Eine Produktionsstraße im Spanplattenwerk der Firma Ludwig Kuntz in Morbach steht still. Unter dem Dach klafft ein großes Loch. Die Dacheindeckung ist auf 400 Quadratmetern zerstört. In diesem Bereich hatten in der vergangenen Woche 70 Feuerwehrleute einen Großeinsatz (der TV berichtete).

Am Montagmorgen herrscht in der Halle reges Treiben. Auf dem Dach entfernen Arbeiter die letzten schadhaften Teile. Die hauseigenen Elektriker bereiten die die Kabelschächte vor, die neu verlegt werden müssen.

"Am Dienstag wird mit der Dachmontage begonnen", erklärt Gerd Michael Lersch, der kaufmännische Geschäftsführer der Firma Ludwig Kuntz.

Für die Kunden hat der Brandschaden keine Konsequenzen. "Wir sind voll lieferfähig", sagt er dem TV. Kein Kunde müsse sich wegen des Feuers auf Wartezeiten einstellen. Man könne auf zwei weitere Produktionsstraßen ausweichen. Am Mittwoch oder Donnerstag werde der Betrieb an der dritten Anlage voraussichtlich wieder aufgenommen. Die Sorge, die Spanplattenpresse könne defekt sein, hatte sich schnell als gegenstandslos herausgestellt. Die Presse, das Herzstück jeder Produktionsstraße, hat nach Lerschs Angaben, anders als zunächst im TV berichtet, nicht gebrannt. Würde eine neue Presse benötigt, "reden wir schnell über zehn Millionen Euro". Der kaufmännische Geschäftsführer führt die geringe Schadenshöhe auf die Sicherheitsvorkehrungen zurück: "Der Bereich war komplett mit Sprinkler-Anlagen ausgerüstet." Auch ein Funken-Lösch-System sei installiert. Die Kripo hat inzwischen Fremdverschulden ausgeschlossen. Doch die genaue Ursache steht nach wie vor nicht fest. Im Unternehmen geht man dieser Frage weiter nach. Lersch: "Es ist wichtig, die Ursache zu finden, damit wir sie in Zukunft vermeiden können."

Nach wie vor geht er von einer Schadenshöhe von knapp 200 000 Euro aus. Bei der Versicherung liege das im Rahmen der Selbstbeteiligung. Das Unternehmen reguliere deshalb den Schaden selbst.

Auch die Firma Ludwig Kuntz leidet laut Lersch unter der Wirtschaftskrise. Der Markt ist von Rohstoffmangel und Überkapazitäten geprägt. Das Unternehmen hat Kurzarbeit angemeldet, macht davon allerdings momentan keinen Gebrauch.

ExtraFirma Ludwig Kuntz: Das Unternehmen Ludwig Kuntz wurde 1906 in Kirn gegründet. 1908 kam der Standort Morbach hinzu, 1933 das Werk in Sohren. 230 Mitarbeiter sind an den drei Standorten beschäftigt, davon 180 in Morbach, 30 im Drei-Schicht-Plattenwerk in Kirn und 20 im Bauholzsägewerk in Sohren. Der Firmensitz ist in Kirn, Nahe. Neben der Spanplattenproduktion gibt es in Morbach auch ein Sägewerk. (iro)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort