Richtiges Zeichen zur richtigen Zeit

Unter großer Beteiligung der Bevölkerung haben die Gutenthaler ihr Bürgerhaus eingeweiht, in das einige von ihnen sehr viel Arbeit gesteckt haben.

 Stellvertretend für alle Bauhelfer ehrt Bürgermeister Gregor Eibes (links) Bauleiter Dieter Kronenberger (Dritter von links) und Verputzer Gerhard Spahn (Sechster von links). Mit im Bild sind Architektin Annette Eiden-Schuh, Innenminister Karl-Peter Bruch, Helferin Renate Schmitt, Landrätin Beate Läsch-Weber und Ortsvorsteher Lorenz Gemmel (von links). TV-Foto: Ursula Schmieder

Stellvertretend für alle Bauhelfer ehrt Bürgermeister Gregor Eibes (links) Bauleiter Dieter Kronenberger (Dritter von links) und Verputzer Gerhard Spahn (Sechster von links). Mit im Bild sind Architektin Annette Eiden-Schuh, Innenminister Karl-Peter Bruch, Helferin Renate Schmitt, Landrätin Beate Läsch-Weber und Ortsvorsteher Lorenz Gemmel (von links). TV-Foto: Ursula Schmieder

Gutenthal. (urs) Lob von allen Seiten haben die Gutenthaler eingeheimst. Es galt vor allem dem Bautrupp samt seinen dienstbaren Geistern. Über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren haben sie das ehemalige Anwesen Schuck zum Bürgerhaus mit Feuerwehrhaus und Jugendraum umgebaut. Ohne die Eigenleistung (Gegenwert 55 000 Euro) hätte die Investition von 574 000 Euro trotz 230 100 Euro an Dorferneuerungsmitteln kaum geschultert werden können. Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes sprach von einem "Vorzeigeprojekt der Dorferneuerung" und einer "Gemeinschaftsleistung", für die viele es verdient hätten, geehrt zu werden. Stellvertretend hob er das Engagement zweier Männer hervor: das von Dieter Kronenberger, dem ehrenamtlichen Bauleiter, und Gerhard Spahn, der die Putz- und Stuckarbeiten übernommen hatte. Aber auch Ortsvorsteher Lorenz Gemmel habe viele Stunden für dieses Haus aufgebracht. Die hohe Eigenleistung von 6875 Stunden beweise, wie sehr die Bürger sich mit diesem Haus identifizieren. Architektin Annette Eiden-Schuh ist überzeugt: "Hätte man einen Standort suchen müssen, man hätte keine bessern finden können." Dabei dürfte eine entscheidende Rolle spielen, dass das Anwesen viele Geschichten zu erzählen weiß. 1949 hatte die Vorbesitzerin Rosel Schuck, die 56 Jahre ihres Lebens Wirtin in Gutenthal war, einen Teil des Stalles zum Saal umgebaut. Später kamen Fremdenzimmer dazu. Auch die ehemalige Kegelbahn, die heutige Remise, ist vielen Gutenthalern noch in guter Erinnerung.Gerade das macht nach Ansicht von Innenminister Karl-Peter Bruch die Besonderheit aus. Dieses Haus "im Dorfkern, im Mittelpunkt des Ortes" sei ein echter Glücksfall. Denn die Menschen seien verknüpft mit diesem Haus, mit dem sie vieles verbinde. Daher sieht er in Gutenthal wie auch kürzlich in Berglicht die Ziele des Landesentwicklungsprogramms vorweggenommen: "Wir wollen eine Entwicklung in den Dörfern — aber sie soll von innen nach außen gehen." In Richtung von Landrätin Beate Läsch-Weber betonte er, dass das heftig kritisierte Programm "den Rahmen setzen soll und nicht einen Zwang". Läsch-Weber unterstrich die Leistung der Gutenthaler. Solch ein Engagement sei nur im ländlichen Raum zu erleben. Der Besuch des Innenministers zeige daher auch den kleineren Dörfern Zukunft und Entwicklungschancen auf. Bruchs Anwesenheit sei daher "genau das richtige Zeichen zur richtigen Zeit".

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