Rosige Aussichten, viele Möglichkeiten

Während in der Merscheider Schule derzeit noch eifrig "gebüffelt" wird, geben die Gremien bereits Gas. Nachdem feststeht, dass die bereitstehenden Zuschüsse zu einem geplanten Neubau auch für den dorfgerechten Um- und Anbau der Schule verwendet werden können, muss mit den Arbeiten bis Ende des Jahres begonnen werden.

 Die Tage des Schulstandorts Merscheid sind gezählt. Nicht aber die der Grundschule Haag-Merscheid mit dem künftig einzigen Standort Haag. Doch auch in das sanierungsbedürftige Merscheider Schulgebäude (Foto) soll schon bald wieder Leben einziehen: Es soll ein Multifunktionshaus werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Tage des Schulstandorts Merscheid sind gezählt. Nicht aber die der Grundschule Haag-Merscheid mit dem künftig einzigen Standort Haag. Doch auch in das sanierungsbedürftige Merscheider Schulgebäude (Foto) soll schon bald wieder Leben einziehen: Es soll ein Multifunktionshaus werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Merscheid. (urs) Der Gemeinderat Morbach wird erst am kommenden Dienstag entscheiden, doch die Weichen für den Um- und Anbau der Merscheider Schule sind bereits gestellt. Nachdem der Ortsbeirat am Dienstag dem Planentwurf zugestimmt hat, stehen die Chancen gut, dass das Gebäude nur für relativ kurze Zeit leer stehen wird. Denn noch drücken dort 25 Zweit- und Drittklässler der Grundschule Haag-Merscheid die Schulbank. Bürgersaal kommt ins Obergeschoss

Allerdings nur noch bis zum Ende des Schuljahres, da der Schulstandort Merscheid geschlossen wird: zum einen wegen sinkender Schülerzahlen, zum anderen wegen des hohen Sanierungsbedarfs (der TV berichtete). Nach den Sommerferien wird es dann nur noch den Schulstandort Haag geben. Dem Merscheider Schulhaus steht deshalb eine gewaltige Umnutzung ins Haus. So sollen auch künftig auf dem Schulhof Kinder herumtoben. Allerdings vorwiegend bei Dorffesten oder Familienfeiern. Denn das Anwesen wird in ein Multifunktionshaus mit Bürgerhaus, Feuerwehrdomizil und Jugendraum umgewandelt. Für Geräteraum und Garage der Wehr ist laut Architekt Peter Schmitt ein giebelseitiger Anbau vorgesehen. Als Schulungsraum wird den ehrenamtlichen Helfern einer der beiden Klassenräume dienen. In das zweite, ebenfalls im Erdgeschoss gelegene Klassenzimmer wird die Jugend des Dorfs einziehen. Auf gleicher Etage werden die Toiletten eingebaut sowie Heizung und Pellet-Lager. Da diese Räume nur über eine hohe Treppe zugänglich sind, wird der Bürgersaal im Obergeschoss eingerichtet. Denn dieses ist vom rückwärtigen Schulhof aus ebenerdig und daher auch rollstuhlgerecht erreichbar. Für ausreichend Helligkeit wird ein Foyer mit großen Fenstern sorgen. Die Küche wird im Anbau eingerichtet.Die endgültige Kostenermittlung für den Umbau steht laut Schmitt noch nicht fest. Denn die Entscheidung für eine Umnutzung der Schule war erst gefallen, als die Förderzusage für den ursprünglich geplanten Neubau für Feuerwehr und Bürgerhaus bereits vorlag. Bei der im Oktober vom Ortsbeirat getroffenen Entscheidung für die Schule hatte neben dem "Ja" zur Innenentwicklung des Dorfs auch die Aussicht auf eine höhere Förderquote eine Rolle gespielt. Während für Bürgerhaus und Jugendraum im mit rund einer Million Euro kalkulierten Neubau nur mit 35 Prozent zu rechnen gewesen wäre, stehen für die Umnutzung 50 Prozent in Aussicht.Feuerwehranbau orientiert sich an Höhe des Altbaus

Laut Ortvorsteher Wolfgang Martini hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) mittlerweile ihr Einverständnis gegeben für die dorfgerechtere und demografiebewusste Verwendung der Fördermittel. Und nicht nur das: "Die Zuschüsse stehen seit Ende 2007 bis Ende dieses Jahres bereit." Bis dahin müsse allerdings auch mit den Arbeiten begonnen werden, begründet er die offensichtliche Eile. Denn unmittelbar im Anschluss an den Gemeinderatsbeschluss wird der Bauantrag gestellt, so dass die Ausschreibungen möglichst umgehend raus gehen könnten. Die Planung ist laut Martini auf Wunsch der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion dahingehend geändert, dass der Feuerwehranbau sich nun an der Höhe des Altbaus orientiert. Allerdings rücke der gut sechs Meter breite Anbau um einen knappen Meter nach hinten und werde auch farblich abgesetzt.

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