Rückblick, aber auch Perspektiven

WEDERATH. Das im Wederather Archäologiepark vorgestellte neue Buch "Belginum – 50 Jahre Ausgrabungen und Forschungen" gewährt nicht nur Einblick in die regionale Geschichte.

 Aus den Händen von Rosemarie Cordie, der Leiterin des Archäologieparks Belginum im Morbacher Ortsbezirk Wederath, erhält Professor Alfred Haffner das erste Exemplar von "Belginum – 50 Jahre Ausgrabungen und Forschungen". TV-Foto: Ursula Schmieder

Aus den Händen von Rosemarie Cordie, der Leiterin des Archäologieparks Belginum im Morbacher Ortsbezirk Wederath, erhält Professor Alfred Haffner das erste Exemplar von "Belginum – 50 Jahre Ausgrabungen und Forschungen". TV-Foto: Ursula Schmieder

Es versteht sich als eine vorläufige Bilanz jahrzehntelanger wissenschaftlicher Arbeit. Doch in dem neu erschienenen Buch "Belginum - 50 Jahre Ausgrabungen und Forschungen" steckt mehr. Denn die 33 Autoren, die dieses Werk mit Leben füllen, zeigen neben dem Einblick in die Geschichte auch künftige Forschungswege auf. Außerdem beziehen sie benachbarte spätkeltische und frührömische Siedlungen mit ein. Ihr Hauptaugenmerk gilt jedoch dem in römischen Straßenkarten verzeichneten "Belginum" mit Siedlung, Tempelbezirk und Lager sowie dem Gräberfeld. Bedeutendes Gräberfeld

Die Geburtsstunde des Buches hat vor drei Jahren geschlagen, erklärt Rosemarie Cordie, die Leiterin des Archäologieparks Belginum. Bei der Buchpräsentation in Wederath erinnert sie an das zweitägige internationale Kolloquium im Rahmen der damals exakt 50-jährigen Grabungen. Zwar seien nicht alle Beiträge dieser Tagung enthalten, doch dafür einige erweitert oder andere ergänzt. Eine erste Forschungsbilanz hatte Professor Alfred Haffner 1989 in "Gräber - Spiegel des Lebens" gezogen. "Die überaus positive Resonanz" auf dieses Werk hat laut Cordie zu einer Ergänzung um die Jahre danach ermutigt. Das Interesse an Haffners Buch sei nämlich "auch 18 Jahre nach Erscheinen ungebrochen". Daher ist es Haffner, der aus ihren Händen das erste Exemplar des Nachfolgewerkes erhält. Belginum werde ihn wohl nie loslassen, ist Cordie überzeugt. Haffner war nach einer ersten Forschungsphase von 1954 bis 1960 mit der Publikation der Arbeiten betraut worden. Das Gräberfeld von Belginum - für Haffner "eine der bedeutendsten Nekropolen in Mittel- und Westeuropa" - sei damals gefährdet gewesen, erinnert er sich. Um zu verhindern, dass Ackerbau und Rodungsarbeiten Funde unwiederbringlich zerstörten, sei das Areal daher bis 1985 nahezu vollständig ausgegraben worden. Rückblickend räumt Haffner ein, einen größeren Teil seines Lebenswerkes Belginum gewidmet zu haben. Selbst im späteren Wirkungskreis Kiel hätten sich etliche seiner Schüler in ihren Dissertationen und Magisterarbeiten mit Belginum beschäftigt. Wer sich für das Buch interessiert: Verlag Philipp von Zabern, 39,90 Euro, Archäologiepark, Trierer Landesmuseum und im Buchhandel, ISBN 978-3-8053-3735-9.

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