Ruinen mit touristischem Potenzial - Festung Mont Royal und Grevenburg sind Zeugen der bewegten Geschichte

Traben-Trarbach · Geologen und Statiker schauen in erster Linie auf den Zustand eines Bauwerks. Historiker und Touristiker gehen mit einer anderen Blickweise an die Sache heran. In Traben-Trarbach gibt es dafür gute Beispiele.

 Ein wertvolles Relikt der Geschichte: die Ruinen der Festungsanlage auf dem Mont Royal. Foto: privat

Ein wertvolles Relikt der Geschichte: die Ruinen der Festungsanlage auf dem Mont Royal. Foto: privat

Foto: (m_mo )

Traben-Trarbach. "Da oben steht ein Schutthaufen." So überschrieb der TV am 19. Oktober 2016 einen Bericht über den Zustand der Grevenburg, des Wahrzeichens der Stadt Traben-Trarbach. Was damals Geologen, Statiker und Burgexperten über das Gemäuer sagten, gelte in den Augen von Gutachtern vermutlich auch für die Festungsruine Mont-Royal auf der anderen Moselseite, glaubt Lutz Reichart, der sich mit dieser Anlage beschäftigt.

"Für Statiker und Sicherheitsbeauftragte sind verständlicherweise andere Kriterien relevant als für Historiker und Touristiker, die den Alleinstellungswert historischer Stätten erkennen und in den sogenannten Schutthaufen wertvolle Zeugen der bewegten Geschichte der Mittelmosel sehen", sagt er.

Seit zehn Jahren werde von mehreren Seiten einiges unternommen, um die beiden Ruinen und ihre Bedeutung ins Bewusstsein von Einheimischen und Gästen aus dem In- und Ausland zu rücken. Reichart berichtet von Vorträgen, Lesungen, Führungen und Exkursionen. Auf der Grundlage von Dokumenten aus dem Nachlass des Heimatforschers Ernst Willem Spies seien Übersetzungen angefertigt und Erkenntnisse gesammelt und veröffentlicht worden. Reichart: "Sie haben wesentlich zum Verständnis des Potenzials beigetragen, das die beiden Ruinen für den Tourismus der Doppelstadt haben könnten."

2016 hat Reichart wieder einige Aufsätze und Abhandlungen veröffentlicht. Sie sollen einen Beitrag zur Wertschätzung der Grevenburg und der Festung Mont-Royal leisten. red/cb

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