Rundreise im Zeichen der Kunst

HUNSRÜCK. (urs) Kunstinteressierte zog es in den vergangenen Tagen in den Hunsrück. Ziel ihrer Reise waren die fünf Stationen der dritten Ausstellung "Aufsprung", die zu einer Stippvisite bei Künstlern der Region einlud.

 Geschichten in Gold und Silber: Die bei den "van Schnabel"-Gemälden von Nikolaus Hirschmann angewandte Technik wurde Besuchern wie Sibylle Schulze (links) von Hirschmanns Ehefrau Karen erklärt.Foto: Ursula Schmieder

Geschichten in Gold und Silber: Die bei den "van Schnabel"-Gemälden von Nikolaus Hirschmann angewandte Technik wurde Besuchern wie Sibylle Schulze (links) von Hirschmanns Ehefrau Karen erklärt.Foto: Ursula Schmieder

Beschwingt und zerbrechlich, aber ebenso bodenständig und massiv - der dritte Aufsprung präsentierte sich mit einer beeindruckenden Vielseitigkeit seinen Besuchern. Während im Hinzerather Kreativhaus tönerne Tänzerinnen um gutmütig dreinblickende Waldschrate kreisten, hatte in der Morbacher Gärtnerei Berg eine vollkommen andere Kunst Einzug gehalten. Bei der Vernissage gaben sich zu den Balladen von Jan Rolph von Heidweiler Andreas Medls steinerne Skulpturen mit Schmiedearbeiten und Möbeln aus Birnbaum ein Stelldichein. Mittendrin halfen die Schreinermeister Karl Jacoby und Thomas Kilburg den Besuchern "richtig Holz zu sehen". Und Horst Jägen zeigte, "wie man seit Jahrhunderten Eisen bearbeitet". "Super schön ist das hier", meinte der Traben-Trarbacher Künstler Kurt Keller. Nicht minder beeindruckt war Lehmbauer Andreas Gräf: "Es ist schwer Bau- und Kunsthandwerk auf einen Nenner zu bringen - aber es gehört unbedingt zusammen." Im Hottenbacher Glasatelier von Beate Kuchs wendete sich dagegen das Blatt. Statt Holz und Eisen hatten hier frisches Grün und sonnige Farben in Glas und Beate Lambrechts Filztüchern das Sagen. "Bei mir war der Bär los", war Kuchs von der Resonanz in ihrem Atelier begeistert. Die ersten Besucher hätten schon eine Stunde vor Ausstellungsbeginn an die Tür geklopft, weil sie an einem Tag "alles schaffen" wollten. Was sich für Kunstkenner und -liebhaber als schwierig erwies. Mussten sie doch ihre Verweildauer bei den Edelstein-Unikaten der Stipshausener Designer Claudia Adam und Jörg Stoffel mit der bei den experimentierfreudigen Gemälden der Merscheiderin Barbara Rummel und den Sandsteinskulturen von Christiane Stoll aus Rhaunen gegeneinander abwägen.Zwölf Aussteller in fünf Ateliers

"Es war überwältigend", so die Bilanz von Bruni Kluß, die dieses Mal unter den Kunst-Reisenden viel Fachpublikum ausgemacht hatte. Von überall höre sie, dass die Stationen stark besucht und auch qualitativ sehr gut seien. Die Keramikerin und der Holzbildhauer und Maler Rüdiger Luckow gehören zum Kern des Aufsprung-Teams. Für die "Halsnahen Herzen" der Idar-Obersteiner Goldschmiedin Marion Henné und die "van Schnabel"-Gemälde des Traben-Trarbachers Nikolaus Hirschmann hatten sie Büro und Werkstatt geräumt. Dank dieses Zusammenrückens war es möglich, an nur fünf Orten die Arbeiten von zwölf Ausstellern zu präsentieren. Was die Besucher, die auch zur begleitenden Lesung mit Dorothee Anton zahlreich erschienen waren, offensichtlich zu schätzen wussten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort