Runter von der "Roten Liste"

Rund 3000 Wildkatzen, davon die meisten im Hunsrück, soll es in Rheinland-Pfalz noch geben. Damit das so bleibt, wirbt der Hunsrückverein am Sonntag von 11 bis 18 Uhr für den Ausbau seines Wildkatzenzentrums, in das 100 000 Euro investiert werden sollen.

 Die Wildkatze ist in ihrem Bestand bedroht. Das neue Zentrum an der Wildenburg soll den Trend umkehren. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Wildkatze ist in ihrem Bestand bedroht. Das neue Zentrum an der Wildenburg soll den Trend umkehren. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Kempfeld. "Wir freuen uns, dass wir unser Wildkatzenprojekt an einem Tag der Wildkatze mit einem interessanten Programm vorstellen können. Besonders für Kinder wird es viele Attraktionen geben", wirbt der Geschäftsführer des Hunsrückvereins, Klaus Görg, für den Besuch im Wildfreigehege Wildenburg bei Kempfeld und den Schutz einer bedrohten Tierart, die immer noch sehr weit oben auf der "Roten Liste" steht.

Von 11 bis 18 Uhr wird das Wildkatzenzentrum vorgestellt, das bis Juni 2010 mit einem Kostenaufwand von 100 000 Euro interaktiv ausgebaut werden soll (der TV berichtete mehrfach).

"Die neuen Gehegestandorte wurden mit den Fachbehörden abgestimmt, die Umweltbegleitplanung ist vergeben, und wir können die Ergebnisse dieser Planung präsentieren", freut sich Görg.

"Der Wildkatze auf der Spur" werden Besucher Mitte nächsten Jahres sein, die an einem Kartentisch mit Beamer-Installation die Wanderrouten der wilden Samtpfoten verfolgen können. Dazu sind weitere Informationen über die Lebensweise und das Verhalten der Tiere abrufbar.

In einer begehbaren "Wurfhöhle" erleben die Besucher ferner eine Direktübertragung per Webcam aus der Katzenhöhle.

Am Sonntag werden die Pläne erst einmal auf Stellwänden gezeigt und von Fachleuten erklärt. Der Hunsrückverein und weitere Naturschutzorganisationen informieren über ihre Arbeit. Interessant wird der Film über das Artenschutzprojekt "Wildkatze" in Rheinland-Pfalz werden, ebenso die Fotoausstellung von Naturfotograf Hans-Martin Braun über die Wildkatze und ihren Lebensraum.

Geführte, fünf Kilometer lange Wanderungen durch diesen Lebensraum beginnen um 13 Uhr. Auch das Wildfreigehege selbst wird in Führungen vorgestellt.

Besonders junge Besucher werden an diesem Tag angesprochen, denn, so Görg: "Die Kinder sind die Naturschützer von morgen." Deshalb wurde unter anderem ein Fragespiel zur Wildkatze entwickelt. Es gibt eine Schminkaktion "Wildkatze". Am Stand des Forstamtes Idarwald können Wildkatzenmasken gebastelt und bemalt werden. Beim Naturpark Saar-Hunsrück kommen noch die Spuren der "Hunsrück-Tiger" hinzu. Die Deutsche Edelsteinstraße bietet Wildkatzenbuttons an.

Alle Anstrengungen zusammen dienen dazu, die Lebensweise der Wildkatze besser zu verstehen und ihren Bestand durch die Pflege und Auswilderung verletzter Tiere oder Nachzucht zu sichern.

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