"Russisch Roulette" auf der Straße

HUNDHEIM/WENIGERATH. Ein riskantes Überholmanöver auf der Hunsrückhöhenstraße endete am Mittwochabend für einen 42-Jährigen entgegenkommenden Fahrer aus dem Kreis Birkenfeld tödlich (der TV berichtete) - an einer Strecke, auf der schon länger eine dritte Fahrspur geplant ist.

Vier Stunden lang war die Hunsrückhöhenstraße am Mittwochabend gesperrt. Am Tag danach weist auf der B 327 zwischen Hundheim und Wenigerath kaum noch etwas auf den tödlichen Unfall hin: Abdrücke in einer Wiese, ein paar Kreidestriche sind Indizien dafür, dass hier ein Mensch sein Leben verlor. Später kommen Sachverständige hinzu, die das Geschehen rekonstruieren sollen. Hermann-Josef Decker von der Morbacher Polizei hat sich bereits eine Meinung gebildet: Das Unfallopfer, ein 42-jähriger Autofahrer, der nach dem Frontalzusammenstoß sofort tot war, hatte "keine Chance". Immer wieder werde auf der Hunsrückhöhenstraße "Russisch Roulette gespielt", schüttelt der stellvertretende Leiter der Morbacher Polizeiinspektion den Kopf. In der lang gezogenen unübersichtlichen Rechtskurve hätte der 37-jährige ortsunkundige Fahrer nicht überholen dürfen. Doch nach ersten Zeugenaussagen hat der Mann aus Kaiserslautern genau das getan - und zwar drei Autos und einen LKW. Erlaubt oder nicht - Decker weiß auch, dass nach mehreren Kilometern hinter langsamen Fahrzeugen die Risikobereitschaft zunimmt. Deshalb ist er sich sicher: "Mit einer dritten Fahrspur wäre das nicht passiert." Auch im nahe gelegenen Hundheim ist der Unfall Gesprächsthema. "Ein schlimmer Unfall", bedauert Ortsvorsteher Joachim Gutweiler. Vor allem am Abend "waren einige besorgt, bis ihre Angehörigen zu Hause waren". An Spekulationen zu den Ursachen möchte sich Gregor Eibes nicht beteiligen. Zunächst sei es das Fehlverhalten eines Einzelnen. Dennoch unterstreicht der Morbacher Bürgermeister ebenso wie Gutweiler nochmals die Notwendigkeit der dritten Fahrspuren- nicht nur bei Hundheim. Diese sei allerdings inzwischen ausgeschrieben. Mit den Bauarbeiten solle Mitte des Jahres begonnen werden.

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