Sarah H.-Prozess gestartet: Angeklagter soll Hunsrückerin zu Tode gepeitscht haben

Neubrandenburg/Fischbach · Am Landgericht Neubrandenburg hat ein Prozess gegen einen Mann begonnen, der seine Lebensgefährtin gefesselt und zu Tode gepeitscht haben soll. Bei dem Opfer handelt es sich um die 32-Jährige Sarah H. aus Fischbach (Kreis Birkenfeld), die durch eine Sat.1-Kuppelshow bundesweit bekannt wurde. Dem 51-Jährigen wird von der Staatsanwaltschaft Freiheitsberaubung und Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen.

 Ermittler sichern Spuren nach dem Fund einer Leiche in Alt Rehse. Foto: Winfried Wagner/Archiv

Ermittler sichern Spuren nach dem Fund einer Leiche in Alt Rehse. Foto: Winfried Wagner/Archiv

Der Computerfachmann lebte zuletzt mit der Hunsrückerin Opfer in Alt Rehse bei Neubrandenburg. Der 51-Jährige bezeichnet sich selbst als Reichsbürger, der den deutschen Staat nicht anerkennt. Der Mann soll im Dezember 2015 bei einem Termin vor dem Amtsgericht Idar-Oberstein Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet haben und anschließend mit dem Auto geflohen sein.

Der Mann soll Sarah H. vor ihrem Tod beschuldigt haben, sie sei eine Spionin des Bundesnachrichtendienstes und auf ihn angesetzt. Daraufhin habe er sie nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nackt ans Bett gefesselt und mit einer Peitsche auf sie eingeschlagen, bis sie das Bewusstsein verloren habe. Als sie wieder zu sich gekommen sei, habe er weiter auf sie eingeschlagen. Sarah H. sei schließlich an einem Herz-Kreislauf-Versagen gestorben.

Die Polizei hatte die Leiche der jungen Hunsrückerin am 9. August auf einem Grund in Alt Rehse (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) entdeckt. Sie war bereits stark verwest. Es dauerte eine Woche bis die Identität der Toten geklärt werden konnte.

Die 32-jährige Sarah H. war vor fünf Jahren bundesweit bekannt geworden, als sie in der Sat.1-Kuppelshow "Schwer verliebt" vergeblich nach der großen Liebe suchte. Besondere Prominenz erlangte die junge Frau aus Fischbach (Kreis Birkenfeld), weil sie nach dem Ende der Sendung öffentlich gegen die Knebelverträge der Produktionsfirma kämpfte. So sollen beispielsweise während der Show die Dialoge vorgegeben gewesen sein.

Update 25. Januar, 14:41 Uhr: Zum Auftakt des Prozess wollte der Computerfachmann vor Gericht keine Angaben zu dem Vorfall vom Sommer 2016 machen. Der Prozess wird am 13. Februar fortgesetzt. (dpa)

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