Schafe und Ziegen statt Bomben und Raketen

MORBACH. Nicht nur Windräder und die Fotovoltaik-Anlage bevölkern derzeit die neue Morbacher Energielandschaft. Auch Ziegen und Schafe halten dort Einzug, um die drohende Verbuschung zu verhindern. Für den zweiten Planungsabschnitt wurden jetzt Aufträge vergeben.

 In der Wenigerather Energielandschaft soll es nicht bei den 14 Windrädern samt Fotovoltaikanlage bleiben. 135 000 Euro will sich der Rat Analysen und Konzepterstellungen kosten lassen.Foto: Ursula Schmieder

In der Wenigerather Energielandschaft soll es nicht bei den 14 Windrädern samt Fotovoltaikanlage bleiben. 135 000 Euro will sich der Rat Analysen und Konzepterstellungen kosten lassen.Foto: Ursula Schmieder

Die Weichen für die zweite Planungsphase der Morbacher Energielandschaft (MEL) sind gestellt. Parallel zu städtebaulichen und landschaftspflegerischen Konzepten sollen Wirt-schaftlichkeit und Stoffströme analysiert werden. Bei den Stoffströmen steht die Frage im Mittelpunkt, welche Mengen an beispielsweise Holz, Gras, Gülle oder Rapsöl in der Region vorhanden sind oder wie diese Stoffe zur Verfügung gestellt werden können.Auftrag geht an den Umweltcampus

Neben der Ansiedlung von Firmen im Bereich Energiegewinnung aus Biomasse ist dabei auch die von potentiellen Wärmeabnehmern gedacht. Der Auftrag für die Stoffstrom-Analyse soll an das Institut für angewandtes Stoffstrom-Management (IfaS) am Birkenfelder Umweltcampus gehen, das vom Mainzer Umweltministerium mit einer entsprechenden landesweiten Studie betraut wurde. Die Integration von Energie, Gewerbe, Tourismus und Naturschutz auf dem 145 Hektar großen Gelände ist Thema des städtebaulichen Konzeptes, das an das Kaiserslauterer Büro ISU vergeben werden soll. Kern der landespflegerischen Konzeption, für die das Traben-Trarbacher Büro LOP vorgesehen ist, soll der Erhalt von zum Teil wertvollen Biotopkomplexen in Kombination mit einzigartigen Landschaftselementen sein. Mit der Wirtschaftlichkeitsanalyse für die geplante touristische Nutzung mit Aussichtsturm und Infozentrum wird sich Pohl Plan in Waldorf beschäftigen. Hierbei sollen alle für das Gelände gewünschten Projekte unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachtet werden. Der Vergabe der vier Aufträge hatte der Morbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Allerdings unter zwei bindenden Voraussetzungen: Die Summe der Angebote soll von derzeit 193 000 Euro auf die im Haushalt eingestellten 135 000 gesenkt werden. Ermöglicht werden soll dies durch die Überprüfung der einzelnen Leistungspakete und Preisnachlass-Verhandlungen mit den jeweiligen Anbietern. Die zweite Voraussetzung ist die 70-prozentige Förderung von Innen- und Wirtschaftsministerium. Der Grundsatzbeschluss des Morbacher Rates soll der Gemeinde schnellstmögliches Handeln ermöglichen.Teile des Geländes wird mit Gatter geschützt

Ebenfalls abgesegnet ist der Bebauungsplan für das betroffene Gebiet.Derzeit beschäftigt die Gemeinde ein weiteres Problem: die zunehmende Verbuschung des Gelände, auf dem sich früher ein Munitionslager bei den Amerikanern befand. Für eine künftige Beweidung ist bereits einiges in die Wege geleitet. 400 Schafe und 200 Ziegen sollen ab dem kommenden Sommer diese Aufgabe übernehmen. Bei den Tieren handelt es sich nicht um Milchtiere, sondern um unempfindliche, für eine extensive Beweidung geeignete Tiere. Schützenswerte Teile des Geländes werden durch Gatter abgegrenzt.Die in Frage kommende Fläche wurde bereits an einen Schäfer verpachtet, dessen Tiere auch an Weinbergen an der Mosel weiden. Dieser hat in einem angemieteten Bunker zur Zeit 50 bis 60 Tiere untergebracht.

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