Scharfer Protest

Ende August hatte sich ein Leser an den TV gewandt, weil sein Vater aus seiner Sicht zu lange auf ärztliche Hilfe warten musste. Dr. Klaus Hoebbel von der Birkenfelder Bereitschaftszentrale nimmt jetzt Stellung.

Hoxel/Birkenfeld. (iro) Ein Fall, der Wellen schlägt. Viel zu lange habe sein in Hoxel lebender Vater auf den Notarzt warten müssen, hatte ein Bürger aus Deuselbach gegenüber dem TV geklagt. Ein Arzt der zuständigen hausärztlichen Bereitschaftszentrale aus Birkenfeld sei erst nach zweieinhalb Stunden gekommen. Mit dieser Kritik hatte der Sohn die Notwendigkeit einer besseren Notarzt-Versorgung im Raum Morbach unterstreichen wollen.

Ebenfalls angegriffen fühlte sich offenbar Dr. Klaus Hoebbel, Leiter der Birkenfelder Bereitschaftszentrale, und bezog jetzt Stellung.

Den Vorwurf einer versagten ärztlichen Hilfeleistung "müssen wir in aller Schärfe zurückweisen", betonte er. Und: "Wir hätten keine Probleme, im Wiederholungsfall auch rechtliche Schritte gegen solche bewusst falschen und kompromittierenden Darstellungen einzuleiten".

Zweimal hatte der Sohn eines 87-jährigen Schlaganfall-Patienten mit Durchblutungsstörungen und Schwindel einen Arzt angefordert. In beiden Fällen hatte er sich an die Bereitschaftszentrale nach Birkenfeld gewandt, die in Morbach am Wochenende die Hausärzte vertritt.

Der Hausarztvertreter hatte, so schilderte es Hoebbel, wegen des lebensbedrohlichen Falles ohne vorherigen Hausarztbesuch, "der eine unnötige Zeitverschwendung und zusätzliche Gefährdung des Patienten" bedeutet hätte, eine klinische Einweisung veranlasst. Auch ein angeforderter Hausbesuch zwei Wochen zuvor beim gleichen Patienten sei "in einem angemessenen Zeitrahmen" erfolgt.

Der geschäftsführende Arzt zeigte durchaus Verständnis dafür, dass die neuen Regelungen für die Morbacher Region zu Verunsicherungen bei der Bevölkerung geführt haben. Insgesamt resultiere aus der Tatsache, dass die Birkenfelder Zentrale am Wochenende für die niedergelassenen Ärzte in Morbach die Bereitschaftsdienste übernehme, "keine minderwertige ärztliche Versorgung im Notfall und bei Alltags-Erkrankungen".

Tatsache sei allerdings auch der Missbrauch der Einrichtungen, beispielsweise unbegründete Anforderungen von Rettungshubschraubern und Notärzten mit Rettungswagen beziehungsweise Hausbesuche zu allen Tages- und Nachtzeiten.

So entstehen aus seiner Sicht "verlorene Stunden und Kosten, die man zweckdienlicher hätte einsetzen können".

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