Schaurener Eltern geben nicht auf

Die Grundschule Stipshausen wird ab dem Schuljahr 2012/2013 schrittweise aufgelöst, und der Schulbezirk der Grundschule Rhaunen wird für die ab 2012 einzuschulenden Kinder auf die gesamte Verbandsgemeinde Rhaunen ausgeweitet. Das sieht der Beschluss des Rhaunener Verbandsgemeinderates vor, der in Stipshausen wie auch in Schauren für Unmut sorgt.

VG Rhaunen. (vm) Die Elterninitiative um Andreas Beier bleibt bei ihrer bereits im Vorfeld der Beschlussfassung vertretenen Meinung, dass die Kinder aus Schauren, Asbach und Hellertshausen auch in Zukunft die nahegelegene Grundschule in Kempfeld (VG Herrstein) besuchen sollen. Beier kündigte an, dass man die zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier noch einmal anschreiben und sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die jüngst von kommunalpolitischer Seite getroffene Entscheidung wehren werde. Die Schließung der Stipshausener Grundschule und die "Umsiedlung" der Schaurener Kinder von dem in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Kempfeld ins 15 Kilometer entfernte Rhaunen seien zwei verschiedene Themen, die man unabhängig voneinander sehen und bewerten müsse, betont Beier.

In die Rhaunener Schule habe man investiert, nun würden sinkende Schülerzahlen zu Problemen führen, und der Erhalt der Schule sei unter allen Umständen zu sichern: eine Argumentation, die Beier und seine Mitstreiter so nicht gelten lassen wollen: "Da geht es nur ums Geld."

Beier setzt auf die Unterstützung der Gemeinde



In der Praxis habe der Beschluss zur Folge, dass manche Kinder noch in Kempfeld eingeschult werden, ihre Geschwister dann später in Rhaunen. Bedingt durch die anstehende Kommunalreform sei es fraglich, ob es die VG Rhaunen 2012 überhaupt noch gebe, "auch wenn das Bürgermeister Wolfgang Becker anders sieht". Die Schaurener Eltern kritisieren, dass es keine Bürgerbefragung gegeben und Becker letztlich keine Einwände zugelassen habe. Die lange Fahrt, die Gefahren im Winter, die Verbindungen auf Vereinsebene zwischen Schauren, Bruchweiler und Kempfeld: "All das hat keine Rolle gespielt." Beier setzt auch auf die Unterstützung der Ortsgemeinde Schauren. Ortschef Manfred Ströher kann den Ärger der Eltern nachvollziehen, wie er erläuterte. Bürgermeister Becker ist anderer Ansicht: "Wenn Kindergartenkinder von Schauren nach Stipshausen fahren können, dann schaffen ja wohl Grundschüler die fünf Kilometer längere Tour nach Rhaunen. Ich verstehe das Problem nicht. Die Horbrucher Kinder fahren auch nach Rhaunen. Da geht es um eine Entfernung von elf Kilometern. Rhaunen hat eine hervorragend ausgestattete Schule und Platz für alle. Warum sollten wir aus dem VG-Etat bis zu 30 000 Euro Gastbeiträge an die VG Herrstein zahlen, weil wir uns den Luxus leisten, Kinder aus der Verbandsgemeinde Rhaunen nach Kempfeld zu schicken? Die Schaurener sehen nur Schauren. Ich sehe die Verbandsgemeinde als Ganzes und muss als Bürgermeister das Wohl aller im Blick haben." Die ADD werde letztlich entscheiden: "Die Eltern können klagen, oder wir werden klagen - das hängt von der Bewertung der zuständigen Behörde ab", lässt Becker keinen Zweifel an der Entschlossenheit der Verwaltung, den Beschluss auch in die Tat umzusetzen.

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