Schmucker Ort durch Blumenschmuck

THALFANG. Im Luftkurort Thalfang grünt und blüht es nicht nur in privaten Gärten. Farbenfrohe Blumen und Pflanzen verschönern das Ortsbild. Das ist der Verdienst der gebürtigen Bäscherin Christine Schmitz.

Wer aufmerksam durch Thalfang geht, begegnet Christine Schmitz immer wieder. Die 41-Jährige ist häufig an Blumenfenstern, -beeten und -inseln zu sehen. Sie pflanzt, jätet Unkraut, schneidet Verblühtes ab. Wenn‘s ganz heiß kommt, dann greift sie auch zur Gießkanne. Sie verschönert den Luftkurort Thalfang mit Blumenschmuck. "Ich habe von Gästen mal im Gespräch aufgeschnappt, dass Thalfang zwar schön sei, aber dass Blumen fehlen." Schmitz, die fünf Jahre lang im Vorstand des "Arbeitskreises Dorferneuerung" war, trug die Kritik weiter - an den Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper. Der antwortete mit einer Frage: "Willst Du es machen?" Sie überlegte nicht lange. Seither versieht sie die Aufgabe im Rahmen eines 400-Euro-Jobs. "Wer soll‘s denn sonst machen?", äußert sich Gasper gegenüber dem TV . Die beiden Gemeindearbeiter hätten schließlich mehr als genug zu tun. Und Christine Schmitz hätte nun mal "zwei grüne Daumen". In der Vergangenheit seien die Beete zwar auch bepflanzt gewesen, aber mit Sträuchern. Und den Feriengästen wolle man schließlich ein "schönes Ambiente" bieten. Für die leidenschaftliche Hobby-Gärtnerin ist es mehr als ein "Job". Sie arbeitet mit Begeisterung als "Blumenfee" am Ortsbild von Thalfang. "Ich habe in ganz Thalfang fast 2000 Blumenzwiebeln versteckt", lächelt sie verschmitzt. Vor allem Rosen haben es ihr angetan. Und so wundert es wenig, dass ihre Lieblingsecke die "Roseninsel" am oberen Ortsausgang Richtung Trier ist. Kaum jemand sieht, dass hinter einem solchen Anblick viel Mühe steckt. Insgesamt 50 Pflanzlöcher mussten gegraben werden, "Schotter raus und neuer Boden rein", das war für die zierliche Person eine Menge Arbeit. Seit sie zwei Bandscheibenvorfälle hatte, muss die gebürtige Bäscherin aufpassen. Dass sie sich ständig an der frischen Luft bewegen kann und das Wachsen und Gedeihen "ihrer" Pflanzen beobachten kann, freut sie besonders. Und sie kann sich ihre Zeit frei einteilen. "Wenn ich spüre, dieses Beet braucht mich jetzt, dann geht‘s los." Ob Dauergewächse unter Bäumen, Blumenbeete oder Verkehrsinseln: "Überall, wo‘s blüht, das bin ich", lacht sie. Und sie pflanzt nach Herzenslust: Tulpen, Bartnelken, Petunien und Veilchen, aber auch Kräuter wie Frauenmantel und Lavendel. Meist stehen die Gewürzpflanzen mitten unter anderen Blumen, hinterm Haus der Begegnung hat sie auch ein separates Kräuterbeet angelegt. Die Anfänge dieses Beetes gehen auf die Arbeit im Arbeitskreis Dorferneuerung zurück. Früher waren die Pflanzen beschriftet, doch peu à peu verschwanden diese Schilder wie von Geisterhand. Überhaupt - die Gedankenlosigkeit mancher Zeitgenossen macht ihr schon zu schaffen.Gedankenlosigkeit anderer ärgert sie

Da würden Blumen einfach gepflückt oder Unrat in die Blumenbeete geworfen. Völlig perplex war sie, als Schnittlauch und Petersilie immer wieder aus dem Kräuterbeet verschwanden und offenbar in Kochtöpfen Einheimischer landeten. Dass mancher Zeitgenosse beim Straßenfest mitten in ihren Beeten steht, müsse auch nicht sein, findet die "Blumenfee". Doch im Großen und Ganzen macht ihr die Aufgabe viel Spaß, versichert sie. Und wer ihr bei der Arbeit mit Rosenschere, Hacke und Gießkanne zuschaut, glaubt ihr aufs Wort.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort