Schön – aber teuer

GONZERATH. (urs) Nachdem die Standortfrage geklärt ist, grübelt der Gonzerather Ortsbeirat über die Finanzierung eines Buswartehäuschens am Kindergarten.

Die Frage, wo der Gonzerather Nachwuchs künftig morgens in den Schulbus einsteigen soll, ist endlich geklärt. Auf einhelligen Wunsch des Ortsbeirates bleibt die Haltestelle dauerhaft am Kindergarten. Die Gemeindevertreter folgen damit der Empfehlung einer Kommission, die Mitte Oktober Alternativen in Augenschein nahm. Laut Ortsvorsteher Dietmar Thömmes kamen die Fachleute aber zu dem Schluss, "dass es für die Bushaltestelle keine bessere Alternative gibt". Die, auf das Drängen besorgter Eltern, im April 2005 provisorisch eingerichtete Haltestelle hat sich bewährt. Mittlerweile steigen dort viele Kinder zu, hat Yvonne Schnitzler beobachtet, die wie andere Mütter auf eine Lösung gedrängt hatte.Problem schnell in den Griff bekommen

Das Gefährliche an der bisherigen Haltestelle sei der Einstieg im Kurvenbereich der durch den Ort führenden Bundesstraße. "Die meisten Kinder mussten morgens die Straße überqueren", erklärt Schnitzler. Das auf die Schnelle eingerichtete Provisorium stieß jedoch nicht bei allen Gonzerathern auf reine Gegenliebe. Für die Nachbarn des Kindergartens bedeutet der morgendliche Haltestellenbetrieb eine erhebliche Belastung. Denn die ersten Schüler finden sich schon um kurz nach sieben Uhr dort ein. Dass sie nicht selten chauffiert werden, bringt weitere Unruhe. Ebenso wie der fehlende Unterstand, der die Kinder bei Regen unter den Dächern der Nachbarhäuser Schutz suchen lässt. Nach dem formellen Ja zum neuem Standort, will die Gemeinde das Problem daher schnell in den Griff bekommen. Gedacht ist an eine Art Carport - eine vier mal fünf Meter große Holzkonstruktion, die auf einer zu befestigenden Fläche am Kindergarten errichtet werden soll. Eine erste Kostenermittlung der Morbacher Verwaltung dämpft jedoch den Tatendrang. Die veranschlagte Summe beläuft sich auf 12 400 Euro. Rund 4000 Euro entfallen auf Vorarbeiten wie Ausschachten, Schottereinbau, Fundamente und Verbundsteinverlegen. Fast 6000 Euro sind für die Zimmermanns-Konstruktion kalkuliert sowie 2400 Euro für Dacheindeckung und Klempnerarbeiten. Mit engagiertem Bürgereinsatz ist zwar einiges einzusparen, doch wird das Ganze letztlich immer noch etliche Tausend Euro kosten. Dennoch wollen einige Ratsmitglieder das Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben. Schon mit Rücksicht auf die Anlieger sollten die Arbeiten nicht "gestückelt" werden, plädiert Ingolf Herlach dafür, Flächenbefestigung und Carport im Laufe des Jahres anzupacken. Da er mit dieser Sicht nicht allein steht, werden sich in den nächsten Wochen einige Gonzerather den Kopf zerbrechen, wie das Vorhaben noch 2006 realisiert werden kann. Eine Hoffnung zielt dabei in Richtung Ortsvereine, von denen der ein oder andere vielleicht etwas beisteuern könnte. Wenig Erfolgsaussichten dürfte hingegen der mit Sicherheit einfachste, aber nicht ganz ernst gemeinte Vorschlag eines Ratsmitglieds haben: "Wir helfen samstags beim Aufbau und jeder bringt noch 500 Euro mit."

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