Schulleiterstelle unbesetzt

Weiter Unklarheit herrscht, wie es mit der seit mehr als einem Jahr vakanten Schulleiterstelle am Idar-Obersteiner Göttenbach-Gymnasium weitergeht.

Idar-Oberstein. (red) Die Schulleiterstelle am Göttenbach-Gymnasium in Idar-Oberstein kann möglicherweise auf längere Sicht nicht wieder besetzt werden. Nach Informationen der Nahe-Zeitung soll die Stelle zwar in der nächsten Ausgabe des Staatsanzeigers am 20. Oktober neu ausgeschrieben werden. Allerdings hat der in letzter Minute abgewiesene Bewerber Bernhard Schmitz Widerspruch gegen die Entscheidung des rheinland-pfälzischen Kultusministeriums eingelegt.Das wollte ihm die Stelle aus gesundheitlichen Gründen nur im Angestellten-, nicht aber im Beamtenverhältnis übertragen. Schmitz hatte die ihm gesetzte Frist verstreichen lassen, innerhalb derer er das Angebot hätte annehmen können. Der Mathematik- und Physiklehrer sieht jedoch nicht ein, aufgrund einer - zudem ausgeheilten - Erkrankung auf seinen Beamtenstatus und die damit verbundenen Vorteile und Vergünstigungen zu verzichten.Schmitz ärgert sich und fühlt sich diskriminiert

Vorige Woche habe er den Bescheid der ADD Trier erhalten, wonach ihm die "Versetzung aufgrund des amtsärztlichen Gutachtens" versagt bleibe: "Der Arzt hatte nach einer gerade eben überstandenen Krebsoperation nicht ausschließen können, dass ich in den nächsten fünf Jahren dienstunfähig werde." Allerdings gebe es dafür derzeit keinerlei Anzeichen: "Ich fühle mich gesund, arbeite wieder voll."Im Übrigen habe er zuvor in 27 Berufsjahren keinen einzigen Tag krankheitsbedingt versäumt. "Mich ärgert einfach die Art und Weise, wie ich da abgekanzelt worden bin." Er fühlt sich zudem aufgrund seiner Erkrankung diskriminiert. Was der 52-Jährige auch nicht versteht: "Wieso bin ich als Beamter zu krank, als Angestellter aber nicht?"Nun will Schmitz Widerspruch gegen den Bescheid einlegen, auch wenn er sich davon nicht viel verspricht: "Das verhandeln dann dieselben Leute wie beim ersten Mal." Allerdings würde damit das gesamte Verfahren erst mal ruhen, bestätigte Pressesprecherin Eveline Dziendziol von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier auf Anfrage der Nahe-Zeitung.ADD: "Der Schule sollen keine Nachteile entstehen"

Das gilt auch, wenn Schmitz - bei Ablehnung seines Widerspruchs - den Klageweg beschreitet. Dadurch würde sich die Besetzung der Stelle noch weiter verzögern. Bis dahin sollen die Stellvertreter Werner Wöltche und Wolfgang Rückert das Gymnasium leiten. "Die Schule ist auf jeden Fall versorgt. Ihr sollen dadurch keine Nachteile entstehen", unterstreicht die ADD-Sprecherin. Schmitz weiß nach eigenem Bekunden zurzeit noch nicht, ob er beim Verwaltungsgericht klagen wird. Noch nicht entschieden hat er auch, ob er sich bei einer Neuausschreibung erneut bewirbt: "Mich hat diese Stelle sehr gereizt. Ich habe viele nette Kollegen kennengelernt, und auch das gute Klima an der traditionsreichen Schule hat mir gefallen", sagt der Studiendirektor.An seiner bisherigen Wirkungsstätte, dem Gymnasium Wesermünde in Bremerhaven, sei man jedenfalls froh, dass er vorerst nun doch dort weiterarbeitet, aber auch etwas irritiert über die rheinland-pfälzische Entscheidung, berichtet der gebürtige Moselaner, der auch aus familiären Gründen wieder in seine alte Heimat zurückkehren wollte.

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